Nein zu Spitalsbettenreduzierung!

Pacher: „Optimale Gesundheitsversorgung statt Fließbandabfertigung in den Krankenhäusern“

Kurz vor der Sommerpause haben die Vorstände der KAGES für die SteirerInnen noch einen Schock auf Lager. Bis zum Jahre 2010 sollen in den steirischen Spitälern bis zu 780 Betten gestrichen werden. Die KPÖ lehnt diesen Kahlschlag entschieden ab. Es ist völlig unverständlich über weniger Betten zu reden, solange es auf Spitalsbetten oft noch lange Wartezeiten gibt und auch die berüchtigten „Gangbetten“ noch keinesfalls der Vergangenheit angehören.

Diese dramatischen Bettenreduzierungen sollen durch eine weitere Senkung der Verweildauer der Patienten in den Krankenhäusern erreicht werden. Hintergrund dieser Überlegungen ist das derzeitige Finanzierungssystem, bei dem nicht die Anzahl der Verweiltage, sondern die erbrachte Leistungen nach einem Punkteschema bezahlt werden. Je mehr Leistung für einen Patienten in möglichst kurzer Zeit, desto besser für die Einnahmen der Spitäler. Die Kehrseite: Patienten, die noch pflegebedürftig sind, werden immer früher entlassen. Dieser Trend wird sich durch die geplanten Bettenreduzierungen noch verschärfen, warnt die KPÖ. Es gibt viel zu wenig Pflegeeinrichtungen für eine Nachbetreuung; so wird die Pflege auf die Familien abgeschoben.

KPÖ-LAbg. Renate Pacher: „Unsere Gesellschaft ist reich und produktiv wie noch nie. Gleichzeitig ist Österreich Schlusslicht in der Besteuerung von Vermögen und Gewinnen. Die Menschen haben ein Recht auf eine optimale Gesundheitsversorgung. Statt einer Fließbandabfertigung in den Spitälern brauchen wir die Erschließung neuer Geldquellen zur Finanzierung unseres Gesundheitssystems durch einen steuerlichen Zugriff auf diesen Reichtum.“

Die Gesundheitsversorgung der SteirerInnen ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb wird die KPÖ in der ersten Landtagssitzung nach der Sommerpause eine dringliche Anfrage an Spitalslandesrat Helmut Hirt zur Frage der Bettenreduzierung stellen.

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Veröffentlicht: 13. Juli 2006