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Die Steiermark braucht’s, Graz hat’s – das Pflegemodell der KPÖ

Verbesserungen bei Pflege schnell umsetzen!

Pflege ist ein Thema, das vielen Steirern und Steirerinnen unter den Nägeln brennt. Pflege zuhause ist für viele schwer leistbar und bei vielen Heimen gibt es schon Wartelisten. Seit die KPÖ in Graz mit Robert Krotzer den Pflegestadtrat stellt, wurden einige Verbesserungen umgesetzt. Claudia Klimt-Weithaler, Spitzenkandidatin der KPÖ bei der Landtagswahl am 24. November, will das Grazer Modell auf die ganze Steiermark ausweiten. Die Eckpunkte wurden heute in einer Pressekonferenz präsentiert.

Graz ist Vorreiterin bei der Entlastung der Pflege zuhause

„Niemand soll gezwungen sein, aus finanziellen Gründen in ein Heim zu gehen, weil er sich das tägliche Leben nicht mehr leisten kann, wenn er mobile Pflege voll bezahlen muss“, sagt Krotzer.

In Graz wurde vor anderthalb Jahren eine Zuzahlung eingeführt: Egal, in welchem Umfang jemand mobile Pflegedienste (Hauskrankenpflege, Pflegeassistenz oder Heimhilfe) in Anspruch nimmt, es bleibt ihm jedenfalls die Höhe der Mindestpension von 885 Euro für Miete und Lebensalltag. (Nähere Infos hier: https://www.graz.at/cms/beitrag/10334413/8114338/So_macht_Graz_die_mobile_Pflege.html)

Wenn Menschen länger zuhause bleiben können, ist das nicht nur gut für sie, sondern auch für die Stadtfinanzen. Ist jemand im Pflegeheim, kostet das die Stadt im Schnitt acht Mal mehr als die mobilen Dienste. Die Entlastung durch das Grazer Modell ist also eine doppelte: für die Menschen – und für das Budget der Stadt.

Die KPÖ fordert, das Erfolgsmodell auf die ganze Steiermark auszuweiten. „Es darf nicht sein, dass pflegebedürftige Menschen aus Fohnsdorf, Voitsberg oder Feldbach schlechter gestellt sind, als jene in Graz“, betont Claudia Klimt-Weithaler.

 

Pflegeheimplätze: Graz erleichtert bald die mühsame Suche

Die österreichweit erste tagesaktuelle Online-Plattform über freie Pflegeheimplätze wird es ab 2020 in Graz geben, berichtet Krotzer. Eine Sache, die sich KPÖ-Spitzenkandidatin Klimt-Weithaler auch für die ganze Steiermark wünscht. „In vielen Regionen sind die Wartelisten schon sehr lang. Einen Überblick über das Angebot, haben oft nicht einmal Experten“, so Klimt-Weithaler.

Eine Herausforderung für viele sind die Formalitäten bei den Heimzuzahlungen. Hier hat Krotzer die Behördenwege vereinfacht.

 

Kosten reduzieren – durch Zurückdrängen profitorientierter Anbieter

Zwei Drittel der steirischen Pflegeheime werden von privaten Anbieter betrieben, die damit Gewinne einfahren wollen (und müssen). Für die KPÖ ist das ein wesentlicher Grund für die hohen Kosten in dem Bereich. „Sie haben sich in den letzten acht Jahren beinahe verdreifacht“, kritisiert Klimt-Weithaler, „und es ist nicht vernünftig, mit Steuergeld private Gewinne zu subventionieren. Das Geld ist für die Pflegebedürftigen vorgesehen und sollte auch so verwendet werden.“

Veröffentlicht: 6. November 2019

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