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Elke Kahr: „Hass und Gewalt gegen Juden und Jüdinnen dürfen in Graz keinen Patz haben“

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An der Stelle, an der die Nazis die Synagoge 1938 niedergebrannt hatten, wurde am 9. November 2000 die neue eröffnet. (Foto: jacktd, GNU) Jacktd, GNU

Nach zwei feigen antisemitischen Vandalenakten gegen die Grazer Synagoge wurde gestern Abend Elie Rosen, der Leiter der jüdischen Gemeinde, mit einem Baseballschläger angegriffen.

„Diese Ereignisse machen mich sehr betroffen und nachdenklich“, sagt die Grazer KPÖ-Obfrau Elke Kahr. „Unser früherer Landesobmann Willi Gaisch (1922–2009) wurde vom NS-Regime als „Halbjude“ und als Kommunist verfolgt. 1938 hat er als 16-Jähriger vom Augarten aus mitansehen müssen, wie die Nazis die Synagoge niedergebrannt haben“, so Kahr. Die vergangene Woche besprühte Wand wurde aus erhalten gebliebenen Ziegelsteinen der alten Synagoge errichtet.
 

Mahnwache als wichtiges Zeichen

„Hass und Gewalt gegen Juden und Jüdinnen dürfen in Graz keinen Platz haben“, betont Kahr. Die Mahnwache in der gestrigen Nacht war ein sehr wichtiges Zeichen der Zivilcourage. Dann hat die Polizei den Schutz des Areals übernommen. „Wir hoffen, dass der Täter bald gefasst wird und die Kultusgemeinde und ihre Mitglieder wieder ohne Angst sein können“, so Kahr.

23. August 2020