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Frauen verdienen immer noch viel weniger

„Equal Pay Day“: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit in weiter Ferne

Am 6. Oktober 2016 ist „Equal Pay Day“ in der Steiermark (Österreich: 11. Oktober). Männer haben dann bereits jenes Einkommen erreicht, für welches Frauen noch bis zum 31. Dezember 2016 arbeiten müssen. Das ist gegenüber dem Vorjahr sogar eine weitere Verschlechterung für Frauen.

An diese Ungerechtigkeit erinnerte die KPÖ mit Vizebürgermeisterin Elke Kahr und Landtagsklubobfrau Claudia Klimt-Weithaler in einer Aktion in der Grazer Herrengasse, bei der in persönlichen Gesprächen und mit Flugblättern auf diesen Missstand hingewiesen wurde.

Nach wie vor ist Österreich bei den Einkommensunterschieden zwischen Männern und Frauen eines der Schlusslichter in Europa. Negativer Rekordhalter ist Österreich auch bei den Reallöhnen, die seit der Euro-Einführung in keinem anderen Land so stark gesunken sind, sowie bei der Teuerung von Mieten und Betriebskosten, bei denen Österreich trauriger Spitzenreiter in der EU ist. Bei den unbezahlten Tätigkeiten, etwa in Haushalt und Familie, tragen Frauen eine ungleich höhere Last als Männer. Auch von vielen Belastungen durch die Landespolitik (automatische Gebührenerhöhungen, ÖV-Fahrpreise, Kindergartengebühren, Kürzung der Mindestsicherung und vor allem die Abschaffung Wohnbeihilfe) sind Frauen deshalb in einem besonderen Ausmaß betroffen.

Mehr als 300.000 geringfügig Beschäftigte gibt es mittlerweile in Österreich, zwei Drittel davon sind laut einer Studie des Sozialministeriums Frauen. Gerade ‚typische Frauenberufe‘ sind in der Regel schlecht bezahlt. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns ist eine dringend gebotene Maßnahme gegen Lohndumping und Armut, betont Klimt-Weithaler.

„Was wir brauchen, sind Löhne, von denen die Beschäftigten leben können. Bei den Fraueneinkommen gibt es einen besonders hohen Nachholbedarf. Weil es noch immer keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt, rutschen immer mehr Menschen trotz Beschäftigung in die Armut. Besonders häufig sind davon Frauen betroffen. Und für gleichwertige Arbeit müssen Frauen endlich gleich viel bekommen wie Männer – davon sind wir leider noch weit entfernt“, so die KPÖ-Abgeordnete.

Veröffentlicht: 6. Oktober 2016

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