Das hat die KPÖ mit Geidorf vor

Über seine Lieblingsplatzerl, seine Vorhaben, die Bauwut und die Zusammenarbeit in Geidorf hat das Grazer Stadtblatt mit dem neuem Geidorfer Bezirksvorsteher Hanno Wisiak gesprochen.

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Die investorengetriebene Bauwut ist Hanno Wisiak ein Dorn im Auge. Dass man auch mit Bedacht und G‘spür bauen kann, zeigt für den neuen Bezirksvorsteher der erste Gemeindebau im dritten Bezirk am Fuße des Rosenhügels. (Foto: Julia Prassl) Julia Prassl

Was ist Ihr Lieblingsplatz im Bezirk?

Hanno Wisiak: Seit vielen Jahren wohn ich jetzt schon im Hasnerplatz-Grätzel und muss sagen, den kleinen Park mag ich sehr. Es gibt einen klassen Spielplatz für die Kleinsten, einen Volley- und Basketballplatz für die Größeren, Tischtennistische, Bankerl, wo man in Ruhe sitzen und lesen kann – und mittwochs und samstags einen Bauernmarkt. Ich genieße es hier. Auch Spaziergänge entlang der Mur oder auf den Rosenhügel mag ich sehr.


Was macht Ihren Bezirk einzigartig bzw. hebt ihn von anderen Bezirken ab?

Wisiak: Jeder Bezirk in Graz ist anders. Die Geidorfer Besonderheit sind definitiv die Bildungseinrichtungen – die Pädagogische Hochschule und die Karl-Franzens-Universität, die nicht nur zu den größten Arbeitgeberinnen in der Stadt zählt, sondern den Bezirk auch vom Lebensgefühl her prägt.
Die Villen- und Gründerzeitviertel mit den Vorgärten und Innenhöfen machen die Wohnqualität in Geidorf aus.


Stichwort Wohnen: Das Thema Bauwut regt immer mehr Menschen auf. Wie soll und wie kann es hier weitergehen.

Wisiak: Das stimmt. In Geidorf wird oft sehr rücksichtslos gebaut. Immer wieder werden Bebauungsdichten überschritten und schöne Jugendstilhäuser müssen seelenlosen Anlegerwohnungsbauten weichen. Das tut weh.

Leider können viele Projekte, die unter Altbürgermeister Nagl auf Schiene gebracht wurden, nicht mehr aufgehalten werden. Wenn ein Bebauungsplan einmal beschlossen und eine Baugenehmigung erteilt ist, kann man nichts mehr tun. Aber – und da ist man sich in der neuen Stadtregierung einig – künftig wird mit Sorgfalt und Bedacht agiert. Für die Stadtplanung ist jetzt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner von den Grünen zuständig, für die Baubehörde mein Parteikollege Stadtrat Manfred Eber. Die Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ ist sich da einig: Es soll die Bebauungsplanpflicht ausgeweitet, der Baumschutz verstärkt und längerfristig auch der Flächenwidmungsplan überarbeitet werden.


Die KPÖ will leistbaren Wohnraum schaffen und gleichzeitig die Bauwut stoppen. Ist das nicht ein Widerspruch?

Wisiak: Nein. Die Frage ist immer: Wer baut für wen? Wenn Investoren mit Profitinteresse für Anleger mit Profitinteresse bauen, sind die gesichtslosen Neubauten, wie sie nicht nur in Geidorf, sondern in ganz Graz aus dem Boden gestampft werden, die Folge. Dass es auch anders geht, zeigt der erste Gemeindewohnbau in der Max-Mell-Allee am Fuße des Rosenhains. Er fügt sich schön in die Umgebung ein und schafft leistbaren Wohnraum. Für seine Holzbauweise hat er auch mehrere Preise bekommen.
 

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Der Kommunist Wisiak übernimmt die Stafette von seinem Vorgänger Gerd Wilfling (ÖVP). Die konstruktive Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg möchte er in jedem Fall fortsetzen. (Foto: Verena Ennemoser)

Welche Pläne haben Sie für den Bezirk?

Wir wollen sanfte Mobilität unterstützen, die Rad-Aktionstage ausweiten, die kreativen Potentiale und die vielfältigen Vereine fördern. Der Bezirksrat hat in Graz zwar wenig Kompetenzen, aber er kann durchaus zur Lebensqualität beitragen. Das sind oft Kleinigkeiten: Ein Radlständer hier, ein Parkbankerl da, ein Mistkübel dort. Wenn die Leute Anliegen haben, können Sie sich ganz einfach an die Geidorfer KPÖ wenden. Ein schnelles E-Mail reicht.


Mit Ihrem Vorgänger als Bezirksvorsteher, Gerd Wilfling von der ÖVP, sind Sie befreundet. Man hat von Don Camillo und Peppone aus Geidorf gesprochen. Er ist jetzt nicht mehr im Bezirksrat. Wie wird die Zusammenarbeit künftig aussehen?

Wisiak: Ja, der Gerd und ich sind über die Jahre Freunde geworden, können über die gleichen Dinge lachen oder ärgern – und ich hab auch viel von ihm gelernt. Man muss politisch nicht immer alles gleich sehen, um befreundet zu sein. Er wird dem Bezirksrat jetzt leider nicht mehr angehören, aber ich hab mich richtig darüber gefreut, dass er bei der Konstituierung noch persönlich anwesend war, um die Stafette zu übergeben.

Bei uns im Bezirksrat war man sich in den wesentlichen Fragen, die den Bezirk betreffen, immer einig. Die Zusammenarbeit zwischen den Parteien war wirklich konstruktiv und wertschätzend. Das soll jedenfalls so bleiben. Schließlich geht’s ja darum, Verbesserungen für die Geidorfer und Geidorferinnen zu bewirken.

 

Die Geidorfer KPÖ ist für Sie da
 

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Seit 2012 im Geidorfer Bezirksrat setzt sich Bezirksvorsteher Hanno Wisiak vor allem gegen die Bauwut und für sanfte Mobilität ein. Privat ist der studierte Historiker ein Bücherliebhaber und Gitarrist in der Metal-Band Necrosophy.

Tel.: 0664 60 872-2150
E-Mail: hanno.wisiak@kpoe-graz.at

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Besonders für den Fahrradverkehr macht sich die angehende Lehrerin Ida Lässer im Bezirksrat stark.

Tel.: 0676 650 7810
E-Mail: ida.laesser@kpoe-graz.at

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Die Freizeit-Infrastruktur wie Parks, Sportanlagen und Erholungsorte sind dem Verkäufer, Triathleten und Bezirksrat Markus Kaufmann ein großes Anliegen.

Tel.: 0664 64 50 553
E-Mail: markus.kaufmann@kpoe-graz.at

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Vor allem der vierbeinigen Bezirksbewohner:innen möchte sich die Psychologie-Studentin Zsófia Heinemann im Bezirksrat annehmen.

Tel.: 0678 130 6385
E-Mail: zsofia.heinemann@kpoe-graz.at

18. Juli 2022