»Die Pluralität macht’s in Gries«

Mit dem Apotheker Michael Rothe hat Gries einen neuen Bezirksvorsteher. Das Grazer Stadtblatt spricht mit ihm über seine Lieblingsorte, die Pluralität im Bezirk und die dringende Neugestaltung des Griesplatzes.

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In seiner zweiten Bezirksratsperiode ist Michael Rothe (37) nun Vorsteher von Gries. Seinen Beruf als Apotheker möchte er auch in die Bezirksarbeit einfließen lassen und ein Pilotprojekt zur Medikationsanalyse starten. Außerdem setzt er sich für ein Jugendzentrum im Süden des Bezirks sowie die Neugestaltung des Griesplatzes unter Einbeziehung der Anrainer:innen ein. Privat findet man Rothe in der Natur an Seen, in Wäldern oder auf dem Berg. (Foto: KPÖ Graz)

Was sind ihre Lieblingsorte im Gries?

Michael Rothe: Ich mag das Andrä-Viertel ganz gern. Da ist es so schön ruhig und auch grün. Die kleinen Gassen sind entzückend. Dominikanergasse, Dreihackengasse, Kernstockgasse. Da geh ich echt gerne mal eine kleine Runde spazieren. Die Kirche ist auch sehr schön, und das alte Kloster. Nur dieser Stelzen-Neubau in der Grenadiergasse gefällt mir nicht so gut – der hat die Gegend ein bisserl verhunzt.

 

Was macht Ihren Bezirk einzigartig?

Rothe: Die Pluralität, und die „Rue de Döner“ ist sicher ein Alleinstellungsmerkmal (lacht). Der Bezirk ist sehr facettenreich. Im Andrä-Viertel hast du ein ganz anderes Ambiente als wenn du die Triesterstraße runtergehst, und am Lazarettfeld ist es wieder ganz anders als in der Puchstraße. Dadurch hat der Bezirk viele verschiedene Potentiale. Und was den Gries ausmacht, sind halt die Menschen die genauso unterschiedlich sind.

 

Wie wirkt sich diese Pluralität auf die Bezirksarbeit aus?

Rothe: Da werde ich mir jetzt gleich am Anfang Mühe geben, dass ich den Kontakt zu den verschiedenen „Stakeholdern“ suche, die den Bezirk ausmachen. Ich kenne Viele ja aus der bisherigen Bezirksarbeit auch schon ganz gut, aber da kann man schon noch mehr machen - alleine mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften. Die sind ja auch sehr facettenreich im Gries. Wir haben zwei große Moscheenvereine, die Synagoge und mehrere Pfarren. Da möchte ich einmal vorstellig werden, um zu sehen wie es den Leuten so geht. Ich möchte jetzt aber noch keine Projekte ankündigen, bevor ich die konkreten Bedürfnisse nicht kenne.

 

Eine große Baustelle wird die Neu-Gestaltung vom Griesplatz sein – was schwebt Ihnen da vor?

Rothe: Das ist jetzt natürlich im Wesentlichen eine Frage der Stadtplanung. Es gab da schon einen Bürgerbeteiligungsprozess, aber der war leider ein bisschen einseitig, weil es meines Erachtens nach zu früh dafür war. Den sollte man noch einmal neu aufrollen. Ich glaube nicht, dass die tatsächliche Umgestaltung noch in dieser Periode angegangen werden kann, aber es wäre gut, wenn man da noch etwas auf Schiene bringen könnte, bei dem die Anrainer mit eingebunden werden. Ich kann mich erinnern wie dieses Bürger:innen-Beteiligungsbüro aufgemacht hat und der damalige Bürgermeister Nagl gesagt hat: „Wir können am Griesplatz nicht alles auf einmal machen, sondern immer nur Stück für Stück“. Das halte ich für das falsche Konzept, weil dadurch ein Fleckerlteppich entsteht, der im Endeffekt niemandem gefällt. Das ist ja jetzt auch schon so. Wir haben ein paar Grünflächen am Griesplatz und auch diese neuen Sitz-Möbel die da aufgestellt wurden, aber das wirkt alles so lieblos. Die Menschen nehmen das zwar schon an, aber der Platz wird auch stark vermüllt. Das ist auch ein Thema, dass ich gerne weiterverfolgen würde: Wir sollten eine Veranstaltung machen, wo man die Menschen wirklich auf die Vermüllung aufmerksam macht und das am besten mehrsprachig. Man muss die Leute eben da abholen, wo sie sind, und da, denke ich, gibt es noch viel Luft nach oben.

 

Welches Thema liegt Ihnen noch besonders am Herzen?

Rothe: Ich möchte meinen Beruf als Apotheker auch in meine Arbeit als Bezirksvorsteher einfließen lassen und eventuell auch Projekte gemeinsam mit Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer auf den Weg bringen. Die Apothekerkammer fordert ja immer wieder ein Angebot zur Medikationsanalyse – da möchte ich ein Pilotprojekt starten. Es gibt viele Menschen die mehr als vier verschiedene Medikamente einnehmen, und da gehört drauf geschaut ob es Wechselwirkungen gibt. Ist der Einnahmezeitpunkt richtig? Ist die Lagerung richtig? Das wäre mir ein persönliches Anliegen, dass man da mit den Stadtteilzentren oder einer Primärversorgungseinrichtung zusammenarbeitet und etwas aufzieht.

 

Welches Ziel haben Sie sich für die nächsten fünf Jahre gesteckt?

Rothe: Ein großes Anliegen von mir wäre, dass im südlichen Gries etwas mehr passiert. Nicht nur von der Stadtteilarbeit, sondern dass dort auch Sportangebote ausgeweitet werden und dass auch die Errichtung eines Jugendzentrums in Erwägung gezogen wird. Im Gespräch ist das ja mittlerweile seit mehreren Jahrzehnten und das ist mir sehr wichtig, dass da in den nächsten fünf Jahren etwas auf Schiene gebracht wird.

 

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12. Februar 2022