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Murkraftwerk – KPÖ gegen finanzielle Abenteuer

Elke Kahr: „Eine Beteiligung der Holding Graz wäre fatal.“

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Durch die Hintertür, über die Holding Graz, sollen 20 Millionen Euro zum umstrittenen Murkaftwerk zugeschossen werden. Die KPÖ ist strikt dagegen. Pia Schmikl

Viel zu hoch ist der Preis für die geplante Staustufe in Puntigam – ökologisch, aber auch ökonomisch. Aus dem Projekt eines der unwirtschaftlichsten aller Laufwasserkraftwerke Österreichs ist der Verbund unlängst ausgestiegen. Nun wird verzweifelt nach neuen Investoren gesucht. Weil die aber nur schwer zu finden sind, soll nun die Holding Graz als Tochterunternehmen der Stadt einspringen. Als Betrag genannt werden 20 Millionen Euro – also genau die Summe, die die Projektbetreiber der Stadt zum Zentralen Speicherkanal zuschießen sollte.

„Ohne die Staustufe wäre der Speicherkanal in Graz gar nicht nötig. Und durch die Hintertür soll die Stadt jetzt auch noch die gesamten Kosten selbst tragen“, schüttelt KPÖ-Stadträtin Elke Kahr den Kopf.

Im Gemeinderat wird das Projekt vor allem von der ÖVP vorangetrieben, die sich bislang immer auf die Unterstützung von SPÖ und FP verlassen konnte. Dass die Holding jetzt mit 20 Millionen einspringen soll, sorgt aber auch bei Rot und Blau für Befremden. Kahr hofft nun auf ein Einlenken: 
„Wenn selbst der Verbund mit seiner langjährigen Erfahrung bei Wasserkraftwerken dieses Projekt nicht mittragen kann, sollte auch die Stadt Graz die Finger von diesem finanziellen Abenteuer lassen. Eine Beteiligung der Holding am EStAG-Projekt wäre fatal“, so Kahr.

Die KPÖ wird weiterhin dafür eintreten, dass das Murkraftwerk Puntigam nicht gebaut wird.
 

18. März 2016