»Wir wollen Soziales in St. Leonhard stärken«

Mit dem Sozialpädagogen Andreas Nitsche hat St. Leonhard einen neuen Bezirksvorsteher. Das Grazer Stadtblatt spricht mit ihm über seine Lieblingsorte, den neuen Sozialfonds und die Grünraumoffensive.

 

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In den vergangenen zwei Perioden war der 36-jährige Andreas Nitsche bereits Bezirksvorsteher-Stellvertreter in St. Leonhard. In seiner neuen Funktion als Bezirksvorsteher möchte der passionierte Lada-Fahrer und Metal-Fan, seinen Bezirk Grüner machen und einen Sozialfonds für in Not geratene Familien einrichten. (Foto: KPÖ Graz)

Was ist Ihr Lieblingsplatz in St. Leonhard?

Andreas Nitsche: Der Kaiser-Josef-Platz ist ein klasser Ort – sowas gibt’s nicht einmal in Wien. Man kann sich mitten in der Stadt mit Freunden treffen und es gibt gutes Bier, außerdem ist das Q auch gleich dort. Ansonsten bin ich auch gern am Platz vor der Herz-Jesu-Kirche, da trifft sich auch Jung und Alt. 

Stichwort Kaiser-Josef-Platz: da gab es im letzten Jahr große Aufregung um die Skater und das Trickverbot. Wie geht es da jetzt weiter?

Nitsche: Es war ja ein Vorstoß vom Leonharder Bezirksrat einen Kompromiss zu finden. Wir hatten auch eine tolle Lösung ausverhandelt mit den Skatern und dem Verein GRÄB, der Polizei und auch den Anrainern. Da gab es das Versprechen, dass sich die Skater an gewisse Zeiten halten und zum Beispiel nicht am Sonntag fahren. Das war eine tolle Einigung, die allen gepasst hat – das muss man einmal finden. Aber die Ex-Stadtregierung mit Bürgermeister Siegfried Nagl und Vizebürgermeister Mario Eustacchio hat das dann mit ihrem Trickverbot verhindert – ich hoffe aber, dass wir das rückgängig machen und unsere Lösung bald umsetzen können. 

Was macht Ihren Bezirk einzigartig?

Nitsche: Dadurch, dass hier noch hauptsächlich Gebäude aus der Gründerzeit stehen, ist der Bezirk wunderschön. Wir haben zum Beispiel mehr gründerzeitliche Vorgärten als Wien. Es ist schön, wenn man im Frühjahr durch den Bezirk spaziert und überall blüht es. 
Leonhard ist einer billigsten Wohnbezirke in Graz, weil wir überall Altbau haben. Hier leben viele junge Menschen, KUG-Studenten, sehr international, und dadurch haben wir auch viele Beisln. Du bist mitten in der Stadt, hast im Herz-Jesu-Viertel zum Beispiel aber keinen Lärm. Für Familien ist es besonders toll hier, es gibt viele Kindergärten. 

Welche Projekte sind Ihnen besonders wichtig?

Nitsche: Wir werden einen Sozialfonds einrichten. Der Bezirksrat zahlt für vieles aber für Soziales wurde bislang nur wenig ausgegeben – das wollen wir ändern. Wir werden einen Fonds für in Not geratene Familien auf die Beine stellen. Der soll dann für Klienten, die schon beim Jugendamt sind, da sein. Ihnen fehlt es oft an Geld für Zwischenfinanzierungen oder Therapien.
Ansonsten möchte ich den Bezirk grüner machen. Mein Vorgänger Andreas Molnár hat da schon viel auf den Weg gebracht und das möchte ich fortsetzen – also mehr Bäume pflanzen und so viel wie möglich entsiegeln. Das geht auch parkplatzschonend. Zum Beispiel mit Buchten zwischen den Stellplätzen, so wie in der Schörgelgasse. Wir sind ja auch ein besonderer Bezirk, weil bei uns erstmals in der Steiermark eine neue Bienenart entdeckt worden ist. Im Projekt „Blumenvielfalt St. Leonhard“ haben wir zwei Rasenflächen am Dietrichsteinplatz und bei der Alten TU in Blumenwiesen umgewandelt und da ist dann die Stängel-Löcherbiene erstmals in der Steiermark nachgewiesen worden. Das zeigt, dass man mit Kleinigkeiten, die wenig Geld kosten, schon gute  Sachen machen kann.
 

 

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10. Februar 2022