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Studiengebühren: Mit Schuldenberg ins Erwerbsleben?

KPÖ kritisiert NEOs-Vorstoß: „Scherak hätte 24.000 Euro Schulden“

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Fotos, Portr

1.500 Euro Studiengebühren pro Semester wünscht sich der NEOs-Nationalratsabgeordnete und Bundesvorsitzende der JUNOS Nikolaus Scherak zum Semesterbeginn. Diese sollen in der Form eines Kredits aufgebracht und nach Studienabschluss in Form von Darlehen abbezahlt werden.

„Das würde bedeuten, dass die meisten Studierenden mit einem riesen Schuldenberg ins Erwerbsleben starten“, warnt der Grazer KPÖ-Gemeinderat Robert Krotzer. „Dabei bestehen die beruflichen Aussichten für junge Akademikerinnen und Akademiker oftmals in schlecht oder sogar unbezahlten Praktika.“

Für die KPÖ steht fest: sozial gerechte Studiengebühren gibt es nicht. „Es darf nicht sein, dass nur hauptberufliche Söhne und Töchter studieren können“, betont Krotzer und verweist darauf, dass mehr als zwei Drittel aller Studierenden arbeiten müssen, um sich die Ausbildung zu finanzieren. „Wenn Gutverdiener gerne einen Beitrag für den Kindergartenbesuch oder das Studium bezahlen wollen, sollen sie das in Form einer Vermögenssteuer tun“, schlägt Krotzer vor: „Damit würde man sich auch den enormen bürokratischen Aufwand ersparen, die Ausnahmeregelungen mit sich bringen.“

Scherak studierte übrigens acht Jahre (von 2005 bis 2013), bis er promovierte. Dem Neos-Modell folgend wären von ihm 24.000 Euro fällig – auch ohne Berücksichtigung irgendwelcher Kreditzinsen.

2. Oktober 2014