Treffen der Arbeitskreise Gesundheit und Pflege Salzburg und Steiermark

Foto:© KPOE_SBG

Seit einigen Jahren arbeiten die beiden Arbeitskreise der KPÖ zu den Themen Gesundheit und Pflege in Salzburg und der Steiermark für Verbesserungen der Rahmenbedingungen und Arbeitsbedingungen. Daher trafen sich die beiden Gruppen am 3. Februar zum ersten Mal persönlich. Am Vorabend hatten die Steirer:innen schon ein Projekt zur Anstellung pflegender Angehöriger vorgestellt, welches gerade in Graz umgesetzt wird. Informationen dazu gibt es auf graz.at. Das erste Treffen stand dabei unter dem Zeichen kennen lernen - austauschen und planen. In der Runde mit dabei Robert Krotzer und Bettina Prohaska. Bettina, selbst seit vielen Jahren in der Pflege beschäftigt, tritt bei der Nationalratswahl für die KPÖ an. Viele Parteien beginnen jetzt über die Pflege- und Gesundheitsversorgung zu sprechen, bei der KPÖ sprechen die Beschäftigten selbst. Die beiden Arbeitskreise sind auch nicht erst am Thema dran, seit der Vorwahlkampf begonnen hat.

In der Steiermark wird in der Gruppe seit 2015 konsequent in diesem Bereich gearbeitet. Unter anderem wurde eine Gesundheitsbroschüre erstellt, aber auch Druck von unten auf die steirische Landesregierung aufgebaut. Dafür wurden 2022 über 12.500 Unterschriften gesammelt. Seither wurden die Ausbildungsplätze schrittweise angehoben, das Ausbildungsentgelt erhöht und die Gehälter in den Spitälern verbessert. In Salzburg wurde ebenso breit aktiviert und so konnte mit den ersten Pflegefesten zahlreiche neue Mitstreiter:innen gewonnen werden und eine erste Ausgabe der Pflege in Bewegung Salzburg herausgeben werden. 

Im Zentrum des Austausches standen vor allem die Arbeitsbedingungen und die damit verbundenen Fragen der Versorgung im Mittelpunkt. Seit Jahren ist bekannt, dass in Österreich tausende Pflegekräfte zu wenig ausgebildet werden. Keine der etablierten Parteien im Nationalrat oder in den jeweiligen Landesregierungen hat jedoch rechtzeitig reagiert. Viele Kolleg:innen kehren dem Beruf den Rücken, obwohl sie ihre Tätigkeit von Herzen gerne machen. Die Rahmenbedingungen sind jedoch so, dass die Beschäftigten nicht selbst krank werden wollen von der Arbeit. Gleichzeitig sind es die Beschäftigten, die tagtäglich mit Patient:innen im Kontakt sind, ihnen sagen müssen, dass der nächste Termin erst in Monaten ist, dass die OP verschoben wurde, oder man sich bitte noch gedulden muss, man sei unterbesetzt. Die Kolleg:innen im Arbeitskreis sind sich dabei einig: In der Pflege brennt der Hut! Das Treffen der Kolleg:innen war durch die unterschiedlichen Blickwinkel, von der Langzeitpflege bis zu den mobilen Diensten und Ausbildungsstätten sehr gut besetzt, der Austausch zeigte jedoch auch, wie groß Versorgungslücken sind.  Durch jahrzehntelange Erfahrungen der Teilnehmer:innen war es möglich, nicht nur über Probleme, sondern auch über Verbesserungsvorschläge, Forderungen und konkrete Beispiele für eine gute Versorgung zu sprechen.  Daher wurde beschlossen, gemeinsam an der ersten Ausgabe der Pflege in Bewegung Österreich zu arbeiten. Die Zeitschrift ist ein Sprachrohr von Beschäftigten aus dem Gesundheits- und Pflegebereich. Gleich in der ersten Ausgabe werden wir daher den Fokus auf die Arbeitsbedingungen, auf Betriebsratsarbeit und positive Beispiele legen. Die Pflege in Bewegung wird voraussichtlich Mitte April verschickt werden, wer ein Exemplar kostenlos zugesandt bekommen möchte kann sich über das Formular auf gute-pflege.at in die Aboliste eintragen oder eine Mail an pflege@kpoe-steiermark.at schreiben. 

 

Treffen

Veröffentlicht: 13. Februar 2024