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Elke Kahr: „Die Teuerung macht den Leuten am meisten zu schaffen“

LQI: Lebensqualität hoch, aber GrazerInnen sind pessimistisch

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„Es ist erfreulich, dass 90,6 Prozent der Grazerinnen und Grazer gerne in unserer Stadt leben“, das sagt Stadträtin Elke Kahr zu den erfreulichen Aspekten der LQI-Befragung in Graz. Mit 55,8 Prozent leben sogar mehr Menschen gerne in ihrem Stadtteil als noch 2009! Schaut man sich das Ergebnis der Befragung ein bisschen näher an, ist freilich nicht alles eitel Wonne in Graz.

Am wenigsten zufrieden sind die Menschen in Graz mit den Lebenserhaltungskosten. Beim öffentlichen Verkehr, bei den Strom- und Heizkosten und bei den Wohnungskosten ist der Handlungsbedarf besonders groß. „Das Leben wird immer teurer und das belastet die Grazer Bevölkerung immer mehr. Die Gebührenautomatik, also die jährliche Teuerung bei den Wohnnebenkosten, wie Kanal, Müllabfuhr und Wasser, bekommen die Menschen mittlerweile schmerzhaft zu spüren“, so die Wohnungsstadträtin, die daran erinnert, dass die KPÖ sich stets gegen die Gebührenautomatik ausgesprochen hat.

Am wichtigsten ist den Grazerinnen und Grazern das Thema Wohnen. Erfreulich ist dabei, dass sich die Wohnsituation für viele im Vergleich zu 2009 spürbar verbessert hat. „Dazu konnten wir mit dem Wohnbauprogramm I zum Bau von 500 Gemeindewohnungen, aber auch mit dem Nasszellenprogramm, im Zuge dessen bei knapp 1000 Wohnungen Dusche bzw. Bad eingebaut wurden, bestimmt einen wichtigen Beitrag leisten“, freut sich Elke Kahr. „Damit dieser Aufwärtstrend anhält, dürfen wir uns aber nicht ausruhen“, sagt Kahr. Sie wünscht sich ein Wohnbauprogramm II für den Bau weiterer Gemeindewohnungen. „Schließlich gibt es dabei eine lange Vorlaufzeit, und da wir in Graz einen starken Zuzug haben, ist es umso wichtiger, dafür zu sorgen, dass in Graz auch für die Zukunft leistbarer Wohnraum geschaffen wird.“

Bedenklich ist, dass die Ängste der Grazerinnen und Grazer vor der Zukunft zugenommen haben. So erwarten 42,5 Prozent von ihnen, dass sich die Lebensqualität in unserer Stadt verschlechtern wird (2009: 32,7 Prozent), und nur 12,5 Prozent (gegenüber 18,4 Prozent 2009) glauben an eine Verbesserung. „Hier spiegelt sich die Angst vieler Menschen um den Arbeitsplatz und die berufliche Zukunft ihrer Kinder wider“, so Kahr. Die Unzufriedenheit der Grazerinnen und Grazern mit der aktuellen Arbeitssituation, der Qualität der Arbeitsvermittlung und dem Arbeitsplatzangebot ist nach jener mit den Lebenserhaltungskosten am zweitgrößten.

6. März 2014