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Frauennamen für Straßen und Plätze in Reininghaus

Nur 2,5 Prozent der Verkehrsflächen sind nach Frauen benannt

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2006 hat sich die Stadt Graz selbst die Vorgabe gegeben, bei künftigen Straßenbenennungen Frauennamen zu bevorzugen. Seither sind von 19 neuen Straßen auch 10 nach Frauen benannt worden, 3 nach Männern und 6 mit sonstigem Bezug. „Damit konnte das Defizit eines Anteils von nur 2,5 Prozent Straßenbenennungen nach Frauen im Vergleich zu männlichen Persönlichkeiten jedoch lange nicht ausgeglichen werden“, stellt KPÖ-Gemeinderätin Christine Braunersreuther klar.

Im Vorjahr haben Grüne, SPÖ, KPÖ und Pirat in Anlehnung an die Forderungen aus dem Workshop zur Ausstellung LOST SPACE den Antrag gestellt, dass im neuen Stadtteil Reininghaus die Straßen ausschließlich nach Frauen benannt werden sollen. In der Antwort auf den Antrag hat das Stadtvermessungsamt folgendes mitgeteilt, „bezüglich Reininghaus sollten die erforderlichen Benennungen zu der erwartenden Gestaltung und Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung dieses Gebietes passen“ – ohne jedoch genauer zu beschreiben, was damit gemeint sei.

Im Sinne der Herstellung von Gleichheit in der Repräsentation von Frauen und Männern wäre jedoch eine reine Benennung nach Straßen und Plätzen in Reininghaus nach weiblichen Persönlichkeiten unbedingt erforderlich. Damit würde man dem Beispiel von Wien-Aspern, mit dem Reininghaus als Entwicklungsgebiet ja oft verglichen wird, folgen, so Braunersreuther. „Denn die Stadt Wien vergibt hier ausschließlich Frauennamen für Straßen und Plätze, um das bisherige Defizit in der Repräsentation von weiblichen Persönlichkeiten ein wenig auszugleichen.

22. April 2015