Equal Pay Day: Der Tag, ab dem Frauen unbezahlt arbeiten

Kaum Verbesserungen bei der Einkommensgerechtigkeit in Österreich

Equal Pay Day Aktion 2024.jpg
Unter dem Titel „Ungleichheit hat einen langen Bart“ machte die KPÖ 2024 auf die Ungleichbezahlung von Frauen und Männern aufmerksam
Foto: © Alsia Vengerova/KPÖ

Am 1. November ist österreichweiter Equal Pay Day (EPD), der Tag, an dem ganztägig vollzeitbeschäftigte Männer bereits jenes Einkommen erzielt haben, für welches Frauen in Vollzeitbeschäftigung noch bis zum Jahresende, also 61 Tage länger, arbeiten müssen. In Graz fällt der EPD heuer auf den 9. 11., in der Steiermark auf den 25. 10. Damit verschiebt sich der österreichweite EPD gegenüber 2023 zwar um einen Tag nach hinten, der Grazer und der steiermarkweite EPD bleiben aber gleich. Laut Daten der Statistik Austria sind die Einkommen von Frauen gegenüber jenen der Männer in der Steiermark sogar wieder leicht zurückgefallen.

In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass die Bruttogehälter von Frauen in der Steiermark um 10.644 Euro (22,7%) höher ausfallen müssten, damit sie aufs Jahr gerechnet gleich viel verdienen würden wie die steirischen Männer. Damit liegt die Steiermark österreichweit am viertletzten Platz. Grazerinnen arbeiten vergleichsweise „nur“ 53 Tage gratis.

Bei dieser Ungleichheit geht es nicht um ein geringeres Bildungsniveau von Frauen, denn diese haben ihre männlichen Kollegen in Sachen Bildung längst überholt. Es geht auch nicht darum, dass Frauen die „falschen“ Berufe ergreifen würden. Im Gegenteil: So hat das Momentum-Institut sogar erhoben, dass eine Lohnentwertung stattfindet, sobald der Frauenanteil in einem bestimmten Berufsfeld einen 60%igen Anteil unter den Beschäftigten erreicht.

„Nach wie vor bekommen Frauen für ihre Arbeit grundsätzlich oft weniger bezahlt. Der Grund liegt in einer immer noch vorhandenen geringeren Wertschätzung von Frauen. Hier müssen wir ansetzen“, betont Bürgermeisterin Elke Kahr, die auf ein weiteres Problem aufmerksam macht. „Darüber hinaus reduzieren Frauen häufig ihre Arbeitszeit, weil sie die größere Verantwortung für Kinderbetreuung und Pflege und im Haushalt übernehmen, und sind in der Folge häufig von Altersarmut betroffen,“ so die Bürgermeisterin.

Mehr Entlohnungsgerechtigkeit verspricht sich Elke Kahr von der Umsetzung einer EU-Richtlinie, derzufolge Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten ab Mitte 2026 ihre Löhne und Gehälter offenlegen müssen.

Das Grazer Referat Frauen & Gleichstellung wird am 8. November von 8 – 12 Uhr mit einem Infostand am Grazer Hauptplatz vertreten sein und Maßbänder mit der Aufschrift „Equal Pay ist angemessen“ verteilen. Mit dabei sein wird heuer auch die Gleichbehandlungsanwaltschaft. „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ ist nämlich nicht nur ein Slogan, sondern ein Recht. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft unterstützt Frauen dabei, dieses Recht durchzusetzen, wenn sie von Entgeltdiskriminierung betroffen sind. Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr wird ab 10 Uhr an der Aktion teilnehmen.

 

MITMACHEN IN DER KPÖ

 

Ohne-Sie-sind-wir-einer-zu-wenig.jpg

Helfen Sie mit! Kämpfen wir gemeinsam für leistbares Wohnen, höhere Löhne und niedrigere Preise, für gute Pflege, soziale Gerechtigkeit und eine andere Welt!

Machen Sie mit in der KPÖ! Denn ohne Sie sind wir eine:r zu wenig!
www.kpoe-steiermark.at/mitmachen

Blau-Schwarzes Kürzungsbudget: Schulden steigen, Bevölkerung zahlt den Preis

16-10-25 Seit Mo­na­ten war ab­seh­bar, dass das Lan­des­bud­get 2026 neue Ein­schnit­te für die stei­ri­sche Be­völ­ke­rung brin­gen wird und die­se Be­fürch­tun­gen sind nun ein­ge­t­re­ten: Die blau-schwar­ze Kür­zungs­koa­li­ti­on ver­kauft ihr „Spar­pa­ket“ als „Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung“, weil sie 106 Mil­lio­nen Eu­ro ein­ge­spart…

Soziale Kälte statt Unterstützung: Neue Hürden beim Heizkostenzuschuss

16-10-25 Seit Wo­chen ließ die blau-schwar­ze Lan­des­re­gie­rung die Stei­rer:in­nen im Un­ge­wis­sen, wie es mit dem Heiz­kos­ten­zu­schuss wei­ter­geht, wäh­rend die Tem­pe­ra­tu­ren längst ge­fal­len sind und vie­le Haus­hal­te drin­gend auf Un­ter­stüt­zung war­te­ten. Jetzt steht end­lich fest: Der Heiz­kos­ten­zu­schuss wird zwar ver­län­gert, doch mit…

Ad Gemeindefusionen: KPÖ warnt vor weiterer Ausdünnung

14-10-25 Die Ne­os wol­len an­ge­sichts der an­ge­spann­ten La­ge vie­ler Ge­mein­de­bud­gets ver­stärkt auf Ge­mein­de­fu­sio­nen set­zen. Für Jo­sef Mesz­le­nyi, Kom­mu­nal­sp­re­cher der KPÖ Stei­er­mark und Ge­mein­de­rat in Knit­tel­feld, ist das ein fa­ta­les Si­g­nal: „Die bis­he­ri­gen Ge­mein­de­fu­sio­nen in der Stei­er­mark ha­ben ge­zeigt, wo­vor wir im­mer…

Veröffentlicht: 25. Oktober 2024