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Graz: Kulturproporz


Kulturgesellschaft: Stadt will nicht aus Fehlern lernen

Im Kulturausschuss ist heute eine folgenschwere Entscheidung gefallen: Die Stadt Graz wird trotz aller negativen Vorzeichen die Verhandlungen mit dem Land Steiermark fortsetzen, um die Graz 2003 GmbH mit der Kulturgesellschaft des Landes zu fusionieren.

Eine für die Kulturentwicklung der Stadt positive Entwicklung zeichnet sich dabei allerdings nicht ab: Weder konnte Stadtrat Riedler ein Finanzierungskonzept vorlegen, noch konnte klar gemacht werden, wozu die Stadt Graz die Gesellschaft, die über keine inhaltlichen Kompetenzen verfügen wird, überhaupt braucht. Anstatt die Budgetkrise ernst zu nehmen, wird bereits über neue Methoden der Geldvernichtung nachgedacht: Nun soll auch noch ein Callcenter eingerichtet werden. Wer es bezahlen soll, ist allerdings unklar. Die Verantwortlichen sind anscheinend nicht bereit, aus ähnlich gelagerten Fällen in der Vergangenheit die richtigen Lehren zu ziehen.

Fest steht bis jetzt nur, dass die gemeinsame Kulturgesellschaft einen schwarzen und einen roten Geschäftsführer haben wird. Das bringt die Grazer Kulturschaffenden in eine Proporzzwickmühle, die einer positiven Entwicklung der heimischen Kulturszene im Wege stehen wird.

Georg Fuchs, Kultursprecher der KPÖ: "Die KPÖ wird heute als einzige Fraktion für einen Abbruch der Verhandlungen stimmen. Die kulturpolitischen Pläne der Stadträte Buchmann und Riedler beinhalten ein destruktives Potenzial, das die Grazer Kulturszene schon bald in eine tiefe Krise stürzen wird. Den Kultureinrichtungen werden Finanzmittel entzogen und dafür fragwürdige Serviceleistungen aufgezwungen."

Rückfragehinweis: 0650 555 9192

8. Juli 2004