Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Grazer Kulturbeirat legt Arbeit nieder

Georg Fuchs: Grazer Eventpolitik ist am Ende

„Eine eigenständige Kulturpolitik in unserer Stadt wurde bereits vor Jahren aufgegeben, nun ist auch die Eventpolitik am Ende. Mit seinen zahlreichen Alleingängen hat Stadtrat Miedl dem Kulturbeirat keine andere Wahl gelassen, als seine Arbeit niederzulegen.“ – Das sagte der Kultursprecher der KPÖ im Grazer Gemeinderat, Georg Fuchs, zum Nachbeben, das die kürzlich bekannt gewordene Subventionierung eines Musicalfestivals ausgelöst hat.

Fuchs erinnert daran, dass der Kulturbeirat der Stadt Graz – unter Verletzung der Geschäftsordnung – erst im Nachhinein darüber informiert wurde, dass Miedl das Festival mit 100.000 Euro subventionieren wolle. Dieser Betrag ist höher als die Summe aller Förderungen, die den Grazer Kulturschaffenden erst im Dezember weggenommen wurde. Gerade die kleinen Einrichtungen leisten wertvolle, kontinuierliche Arbeit und bilden das Rückgrat der Grazer Kulturlandschaft. Mit Großveranstaltungen werden zwar kurzfristig einige Besucher angelockt, nachhaltige Wirkung ergibt sich daraus aber nicht einmal für die Gastronomie. Diese Lehre hätte aus dem Kulturhauptstadtjahr gezogen werden müssen, so Fuchs.

„Mit seinem neuerlichen Alleingang ist Stadtrat Miedl endgültig zu weit gegangen. Er setzt sich über Mehrheiten im Gemeinderat genauso hinweg wie über berechtigte Kritik. Anstatt auf den Beirat zuzugehen, stellt er ihn einfach vor vollendete Tatsachen und verweigert die Diskussion. Kulturbeirat und Kulturausschuss des Gemeinderats, der erst am 13. März über das Musicalfestival informiert wird, werden so zu einem Feigenblatt degradiert. Diese Vorgangsweise ist auf das Schärfste zurückzuweisen,“ kritisiert Fuchs.

13. Februar 2007