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Informationen zur Flutkatastrophe

Zur Information geben wir eine Aussendung des österreichischen EU-Parlamentsabgeordneten Hans Peter Martin zur Flutkatastrophe im indischen Ozean wieder.
Er macht auf einen Aspekt aufmerksam, der in der täglichen Berichterstattung der elektronischen Medien kaum vorkommt.
Darüber hinaus möchten wir unsere Freunde darüber informieren, dass fortschrittliche Parteien im Katastrophengebiet (wie die KP-Indiens und die KP Indiens (M) oder die KP und die Sozialistische Partei Sri Lankas) in diesen Tagen aktive Solidarität mit den Flutopfern zeigen.
F. St.P.

Das Seebeben in Asien: "Ein Armutszeugnis Europas"

"Bei der Flutkatastrophe in Südasien wird ein Globalisierungs-Skandal sichtbar", erklärt der fraktionsfreie EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin und Mitautor des Buches „Die Globalisierungsfalle“. "Statt um milliardenteure Bürgerbespitzelungen und Wirtschaftsspionage müßte sich die EU um ein effizientes Tsunami-Frühwarnsystem in Asien und Afrika kümmern."

„Trauer, Mitgefühl und Soforthilfe gehören den Millionen Betroffenen dieser Katastrophe", so Martin. "Doch mehr als tausend Satelliten und zahllose Seismographen erfassen längst jedes Lebens- und Naturdetail auf dem Planeten Erde. Milliardenbeträge werden in die Bürgerüberwachung investiert. Allein die elektronische Wirtschaftsspionage der Nachrichtendienste verschlingt jährlich 15 bis 20 Milliarden Euro, so ein EU-Bericht 2001. Europäern, Amerikanern, Japanern und den transnationalen Konzernen wäre es leicht möglich, auch ein Frühwarnsystem gegen die tödlichen Tsunami-Wellen im Indischen Ozean und an Afrikas Küsten zu finanzieren, zumal Welthandel und globaler Tourismus boomen. Man darf sich jetzt nicht auf unfähige und korrupte Regierungsstellen in den betroffenen Ländern herausreden. Da gibt es eine globale Verantwortung.

Doch gerade in der EU sollen jetzt immer mehr Gelder in die Überwachung und militärische Aufrüstung fließen. Statt aber über milliardenschwere Programme von Nachrichtendiensten wie im Rahmen von Echelon oft sinnlos Bürger und Unternehmer zu bespitzeln, könnten sehr schnell Mittel für den Menschenschutz frei gemacht werden.

Als Mitglied im Haushaltsausschuss des Europäischen Parlaments werde ich eine Initiative starten, dass bereits im nächsten Budget entsprechende Beträge dafür verwendet werden. Die nötigen Mittel wären vorhanden – es ist ein Armutszeugnis Europas und der USA, dass so viele Menschen jetzt sinnlos ihr Leben lassen mussten.“

4. Januar 2005