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Karl Drews: Gedenktafel im Schauspielhaus

Langjähriges Anliegen der KPÖ erfüllt

Vor der Premiere von Gert Jonkes „Damals vor Graz“ wurde am 21. Oktober vom Schauspieldirektor Matthias Fontheim, dem damals noch amtierenden Kulturstadtrat Christian Buchmann und dem Historiker Heimo Halbrainer im Schauspielhaus eine Gedenktafel für den Grazer Regisseur, Schauspieler und kommunistischen Widerstandskämpfer Karl Drews (1901 – 1942) enthüllt.

Drews wirkte in den 1920er Jahren als Schauspieler und Regisseur unter anderem in Graz, Leoben, Salzburg, Linz sowie an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen in der Tschechoslowakei. 1932 ging Karl Drews nach Zagreb, wo er Direktor der Opern- und Schauspielschule wurde und am Zagreber Nationaltheater Regie führte. Nachdem er im Zuge des verschärften Vorgehens gegen Ausländer als unerwünschter Ausländer aus Jugoslawien abgeschoben worden war, kehrte er 1935 wieder nach Graz zurück, wo er Leiter des Orpheums wurde, das damals eine Kleinkunstbühne war. Daneben gründete er eine eigene Film- und Schauspielschule in Graz. Sein „berühmtester“ Schüler war der heuer verstorbene Carl Möhner. 1938/39 wirkte er noch einmal als Schauspieler und Inspizient am Schauspielhaus Graz.

Politisch seit den 1920er Jahren innerhalb der Sozialdemokratie bzw. der KPÖ aktiv gehörte er ab 1940 zur illegalen kommunistischen Leitung in der Steiermark. Anfang Februar 1941 wurde Karl Drews verhaftet, am 28. Juli 1942 in Graz zum Tode verurteilt und am 7. Oktober 1942 in Wien hingerichtet.

– hgh –
(Aus Korso, November 2005)

23. November 2005