Kindergarten-Schließungen: Eltern brauchen rasche Gewissheit

Seit etwa zwei Wochen herrscht unter Eltern Unmut und Unsicherheit, nachdem die Ankündigung von Schließungen von vier Kindergartengruppen aus zumeist wirtschaftlichen Gründen bekannt wurde. Die kurzfristigen Entscheidungen seitens privater Träger stoßen bei den betroffenen Eltern, wie auch der Grazer Rathauskoalition auf Unverständnis, während konkrete Lösungen bisher ausbleiben.

2022-03-11_Manfred-bei-der-PK-2.jpg
"Es ist schon fast als fahrlässig zu bewerten, dass Private so leicht Gruppen schließen oder umwandeln können. Diese Fälle sollten Anlass geben, dass es zu verbindlicheren Verträgen zwischen der Stadt und den Trägern kommt", sagt KPÖ-Stadtrat Manfred Eber.

Im vergangenen Jahr erhielten private Trägervereine im Tarifsystem zusätzliche Mittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro und dieses Jahr sogar 3,2 Millionen Euro als Teuerungsausgleich. Zusätzlich übernimmt die Stadt Graz seit Jahresbeginn die anfallenden Mehrkosten durch das neu eingeführte steiermarkweite Gehaltsschema für alle Trägervereine in Graz um weitere 2 Millionen Euro. Angesichts dieser finanziellen Unterstützung sieht Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) keinen Grund für kurzfristige Entscheidungen privater Träger zum Nachteil der Eltern: "Die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein. Eltern und die Stadt Graz müssen sich darauf verlassen können, dass private Trägervereine im Tarifsystem zuverlässig agieren – insbesonders große Träger wie WIKI. Es ist schon fast als fahrlässig zu bewerten, dass Private so leicht Gruppen schließen oder umwandeln können. Diese Fälle sollten Anlass geben, dass es zu verbindlicheren Verträgen zwischen der Stadt und den Trägern kommt." Die Rathauskoalition schlägt vor, dass neu aufgenommene Gruppen im Tarifsystem längere Kündigungsfristen erhalten sollen, um die Interessen der Familien besser zu schützen.

Des Weiteren ist es für die betroffenen Eltern unzumutbar, dass seit rund 14 Tagen keine Lösungen präsentiert wurden. Obwohl ihre Kinder aktuell in Kinderbetreuungseinrichtungen untergebracht sind, besteht beispielsweise in der Grabenstraße, Kaiser-Josef-Platz und der Algersdorferstraße Unsicherheit darüber, ob und wo sie im nächsten Herbst einen Platz erhalten werden.

Dazu die Grüne Gemeinderätin Zeynep Aygan-Romaner (Grüne): „Diese Unsicherheit ist für die betroffenen Eltern eine Katastrophe. Sie brauchen jetzt, noch vor dem Beginn der Einschreibung, die Zusage für einen Fixplatz für ihre Kinder. Zudem soll Stadtrat Hohensinner prüfen, ob die Stadt einzelne Gruppen oder Standorte samt Betreuungsteam übernehmen kann. Schließlich brauchen wir dringend jeden einzelnen Betreuungsplatz.“

Besonders kritisieren die betroffenen Eltern, dass derart einschneidende Entscheidungen ohne angemessene Alternativangebote und mit zu kurzer Ankündigungsfrist getroffen werden. „Dass Schließungen, die für Eltern wie Kinder ja nun wirklich gravierend sind, teils extrem kurzfristig und ohne angemessene Lösungsvorschlage mitgeteilt werden, ist untragbar“; betont Klubvorsitzende Daniela Schlüsselberger (SPÖ). „Wir erwarten uns, dass private Träger in einem solchen Fall in Zukunft zeitgerecht das Gespräch mit den Eltern suchen und in Abstimmung mit dem ABI entsprechende Lösungsvorschläge entwickelt werden: Zumindest das ist man Eltern, die Vertrauen in eine gesicherte Betreuung ihrer Kinder hatten, schuldig!“

Die vorübergehende Verschiebung der Schließung des WIKI-Kindergartens in der Heinrichstraße um ein Jahr wird zwar begrüßt, wirft jedoch die Frage auf, wer freiwillig seine Kinder für diesen Kindergarten anmelden soll, wenn eine Schließung für ein Jahr später beschlossen ist. Die Rathauskoalition plädiert daher dafür, dass der betroffene Standort langfristig gesichert wird.

 

Mitmachen in der KPÖ

 

2024-14-Prozent-Standard.jpg

Die KPÖ legt laut einer Umfrage des Standard in der Steiermark weiter zu und steht bereits bei 14 Prozent.
Der Zuspruch ist auch in vielen Gesprächen, an unseren Infoständen und in den Sozialsprechstunden wahrnehmbar. Immer mehr Menschen haben genug von einer abgehobenen Politik, die nur den Reichen dient, während die Wohnkosten explodieren, der Wocheneinkauf immer teurer wird und das Einkommen nicht mehr zum Auskommen reicht. Gegen diese Zustände braucht es eine starke soziale Alternative – und dafür braucht es auch Sie!

Wenn Sie die Arbeit der KPÖ schätzen, möchten wir Sie herzlich einladen: Machen Sie mit in der KPÖ! Denn ohne Sie sind wir eine:r zu wenig!
www.kpoe-steiermark.at/mitmachen

Elementare Bildung: Landesregierung lässt Kommunen und Beschäftigte im Regen stehen

04-04-24 Es sind alar­mie­ren­de Zah­len, die die Ar­bei­ter­kam­mer Stei­er­mark im Rah­men ih­rer Kin­der­zu­kunfts­in­dex-Un­ter­su­chung heu­te ver­öf­f­ent­licht hat: Im Durch­schnitt mel­den die be­frag­ten Be­schäf­tig­ten in stei­ri­schen Kin­der­bil­dungs- und -be­t­reu­ung­s­ein­rich­tun­gen ei­ne Be­las­tung von 47,4 von 70 mög­li­chen Punk­ten auf dem Kin­der­zu­kunfts­in­dex, was ei­ner „ge­fähr­li­chen…

Bildung und Kinderbetreuung finanziell abgesichert

09-02-24 „Wir sor­gen da­für, dass das städ­ti­sche Bil­dungs­bud­get ab­ge­si­chert ist. Die An­kün­di­gung von Spar­maß­nah­men ist un­ver­ant­wort­lich und ver­un­si­chert Fa­mi­li­en und An­ge­s­tell­te un­nö­t­i­g“, be­tont Fi­nanz­stadt­rat Man­f­red Eber.

Elementarpädagogik: KPÖ begrüßt höhere Gehälter

27-11-23 Mit dem Jahr 2024 sol­len die Ge­häl­ter im Be­reich der Kin­der­bil­dung und -be­t­reu­ung end­lich er­höht und ve­r­ein­heit­licht wer­den. „Der lang­jäh­ri­ge Druck der Päda­gog:in­nen zeigt Wir­kung", freut sich KPÖ-KLu­b­ob­frau Clau­dia Klimt-Weitha­ler.

Elementare Bildung: 1.000 Euro Prämie und höheres Beschäftigungsausmaß

09-11-23 An­er­ken­nung und Ver­bes­se­run­gen für das Kin­der­be­t­reu­ungs­per­so­nal der Stadt Graz. Bei den Päda­gog:in­nen stieg die Quo­te der Voll­zei­t­an­stel­lun­gen von 64  auf 76 Pro­zent; bei den Be­t­reu­er:in­nen konn­te die An­zahl der Be­schäf­ti­gungs­stun­den von über 30 Stun­den pro Wo­che na­he­zu ver­dop­pelt wer­den.

Veröffentlicht: 16. Februar 2024