Bringt Kraftwerk Stübing Grazer Trinkwasser in Gefahr?

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„Beim Kraftwerk Stübing geht es praktisch um die letzte freien Fließstrecke im gesamten mittleren Abschnitt der Mur“, betont Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ).
Foto: © Julia Prassl

Der Verbund beabsichtigt, das Projekt Murkraftwerk Stübing noch heuer zur Umweltverträglichkeitsprüfung einzureichen. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) schließt sich den Bedenken aus einem am Donnerstag in Medien berichteten Naturschutz-Gutachten an, und zwar aus Gründen des Schutzes des Grazer Trinkwassers: „Ein Drittel des Trinkwassers unserer Stadt kommt aus den Brunnen Friesach in unmittelbarer Nachbarschaft des geplanten Kraftwerks. Wir lassen seit einem Jahr die Planungsarbeiten mit einem eigenen Gutachter – zusätzlich zu den Experten der Holding – begleiten und von dieser Seite heißt es klar, dass dieses Projekt auch und gerade in dieser Hinsicht derzeit nicht bewilligungsfähig ist.“


Grazer Trinkwasser in Gefahr

Der Verbund drängt auf eine rasche Einreichung, wohl aus unternehmensstrategischen Gründen. Doch das Projekt, an dem – nachdem das Kraftwerk Gratkorn vorgezogen wurde – vor gut einem Jahr die Planungen wieder aufgenommen worden sind, ist in technischer Hinsicht unausgegoren. In keiner Weise ist bis dato sichergestellt, dass das Trinkwasser, das die Stadt Graz aus eigenen Brunnen in Friesach bezieht, quantitativ und qualitativ nicht beeinträchtigt wird. Unsicherheiten im Grundwassermodell, Grundlage aller weiteren Berechnungen, Planungen und Maßnahmen für das Stauwerk, wurden laut Experten bisher nicht ausreichend dokumentiert und mögliche Auswirkungen auf die Wasserqualität überhaupt nicht untersucht. Seitens der Holding und des von der Stadt beauftragten Experten wurde daher schon im Vorverfahren eine umfassende Stellungnahme mit vielen Nachforderungen und -besserungen an die Behörde (A13 des Landes) übermittelt.

Bürgermeisterin Kahr unterstützt auch die Forderung aus dem Naturschutz-Gutachten, den betreffenden Flußabschnitt als Natura-2000-Gebiet u.a. zum Schutz der Laichplätze des Huchens auszuweisen. „Es handelt sich praktisch um die letzte freien Fließstrecke im gesamten mittleren Abschnitt der Mur. Hier ist die Landesregierung am Zug, wenn ihr – abgesehen von der Sicherung des Grazer Trinkwassers, wofür wir uns mit allen zu Gebote stehenden Mitteln einsetzen werden – auch am Naturschutz was gelegen ist.“ 

 

 

 

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Veröffentlicht: 6. November 2025