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Murkraftwerk: Druck von unten gegen Betonierer

Ina Bergmann: "Wir unterstützen überparteiliche Aktion von Rettet die Mur"

Nur Druck von unten kann das Murkraftwerk Puntigam noch verhindern. ÖVP, SPÖ und FP setzten im Gemeinderat nämlich einen Grundsatzbeschluss für den Monsterbau durch, der Graz gründlich verändern wird. Volksbefragung soll es nach dem Willen der Stadtregierer darüber keine geben.
Klubobfrau Ina Bergmann: „Mit dem Bau des Kraftwerkes ist nicht nur die Vernichtung einer Naturlandschaft geplant, wobei mehrere Tausend Bäume gefällt, der Erholungsraum Grünanger beschädigt und zahlreiche Heimgärten zum Verschwinden gebracht werden sollen.
Die Gärten vieler Grazer im Staubereich wären ebenso in Gefahr wie die Flussfischerei.
Der Estag geht es nicht um die Umwelt, sondern nur um den Profit. Mit „Murstrom statt Atomstrom” wirbt die EStAG für das Projekt – und verschweigt dabei, dass die französische EdF als Miteigentümer der EStAG dutzende Atommeiler in verschiedenen Ländern betreibt. Es wäre ein Zeichen dafür gewesen, dass man die Bürger ernst nimmt, wenn man erst nach der Volksbefragung einen Beschluss im Gemeinderat gefasst hätte. Die KPÖ spricht sich eindeutig gegen diesen Kraftwerksbau aus. Wir werden deshalb die Bewegung „Rettet die Mur" weiter unterstützen.
Die Plattform "Rettet die Mur" ruft zur Volksbefragung und startet in den kommenden Wochen eine groß angelegte Unterschriftenaktion.
"Wir haben damals den Vorstoß von Bürgermeister Nagl unterstützt. Nachdem er das heute anders sieht, nehmen wir das jetzt selbst in die Hand", sagt Clemens Könczöl, Sprecher der "Rettet die Mur"-Initiative. Bis zum Herbst will er die notwendigen 10.000 Unterschriften zusammenhaben, Anfang 2012 soll die Befragung stattfinden. Das Ergebnis ist für die Politik nicht bindend, es muss aber im Gemeinderat behandelt werden.

9. Juni 2011