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Überfüllte Notschlafstellen

Für betreute Wohnformen und für Frühwarnsystem

„Die Alarmrufe der Notschlafstellen in Graz sind gerechtfertigt und dürfen nicht ungehört verhallen.“ Das stellte die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr am Dienstag fest: „Zu dieser dramatischen Situation kommt es, weil immer mehr Menschen ihre Wohnungen verlieren. Die Leute verdienen immer weniger, gleichzeitig steigen die Preise an – die Menschen rutschen verstärkt in die Armut und brauchen Hilfe“. Die ansteigende Arbeitslosigkeit und die Kürzungspolitik auf allen Ebenen werden diese negative Entwicklung noch beschleunigen.

Nach Auffassung der Grazer KPÖ ist als Sofortmaßnahme die Schaffung von mehr Notunterkünften dringend. Man muss aber auch die Ursachen für die Entwicklung bekämpfen.

Wir brauchen mehr betreute Wohnformen für Menschen, die sich in Krisensituationen befinden. Selbst Gemeindewohnungen, bei denen Miete und Betriebskosten nicht mehr als 200 Euro monatlich ausmachen, sind für Menschen mit Suchtproblemen oder Schulden ohne kontinuierliche Begleitung nicht mehr haltbar.

Sozialarbeiter werden beispielsweise erst dann eingeschaltet, wenn den Betroffenen Strom und Heizung abgeschaltet wird. Deshalb brauchen wir ein Frühwarnsystem, bei dem die Energieversorgungsunternehmen schon bei geringem Zahlungsrückstand den Kontakt mit den Sozialarbeitern suchen. Hier muss rasch gehandelt werden, weil die kalte Jahreszeit vor der Tür steht.

4. September 2012