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Alternativen zum Plastiksackerl

Gemeinderat Sikora: Entwicklung auf Grazer Stadtgebiet erfreulich, aber noch ausbaufähig

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Gemeinderat Christian Sikora ist überzeugt, dass heimische ProduzentInnen mit biologisch abbaubaren Verpackungen bei den Grazerinnen und Grazern punkten können.

Heutzutage werden weltweit jährlich 600 Milliarden Plastiksackerl hergestellt. Dabei werden riesige Mengen fossiler Ressourcen verbraucht. Die meisten Sackerl werden im Schnitt nur kurzzeitig benutzt, um dann im besten Fall auf Deponien zu landen, wo sie bis zu 400 Jahre lang dahinrotten.

Sehr viele Staaten auf allen Kontinenten haben sich bereits dazu entschlossen, den aus Erdöl gefertigten Plastiksackerln den Garaus zu machen. Mit Jahresbeginn wurde zum Beispiel in Italien per Gesetz ein Plastiksackerlverbot eingeführt. So weit sind wir in Österreich noch nicht.

Allerdings hat das Verpackungszentrum Graz gemeinsam mit der TU Graz nach Alternativen zu Plastik gesucht und auch gefunden: Sackerl aus Stärke oder Molke, Algen statt Styropor und Gemüseverpackung aus natürlichem Gewebe.

Vor diesem Hintergrund stellte KPÖ-Gemeinderat Christian Sikora bereits im Jänner 2011 an den Gemeinderat den Antrag, zusammen mit den Grazer Gewerbetreibenden und der TU Graz eine für das Grazer Stadtgebiet einzigartige Umweltaktion ins Leben zu rufen, die Mehrwegtaschen und Verpackungen aus alternativen Materialien vorsieht.

Nun freut sich GR Sikora, dass bereits einige Grazer Unternehmen auf den Zug um den Kampf gegen das Plastiksackerl aufgesprungen sind und Öko-Alternativen zum Test in ihr Programm aufgenommen haben. Zum Einsatz kommen kompostierbare Bioplastiktaschen. Dabei ersetzt Kartoffelstärke den Rohstoff Plastik. Vermehrt werden neuerdings auch „longlifebags", Taschen aus Baumwolle oder anderem Gewebe, angeboten, die auf eine mehrmalige Verwendung ausgerichtet sind.

Auch scheint bei einigen Konzernen mittlerweile ein Umdenkprozess stattzufinden. DM bietet zum Beispiel anstatt des Plastiksackerls Pfand-Stoffsackerl um einen Euro an. Die Nachfrage dabei ist laut eigenen Angaben so groß, dass allein in der ersten Woche der groß angelegten Aktion bereits 130.000! Plastiksackerl eingespart werden konnten. Alternativen zum Plastik werden zunehmend angeboten, wie z. B. beim REWE-Konzern, bei Spar oder bei H & M.

„Nach dem KPÖ-Graz-Antrag im Jänner ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung in Punkto Umweltschutz", stellt Gemeinderat Christian Sikora fest. „Leider sind wir jedoch erst am Anfang", ortet der Gemeinderat noch einigen Handlungsbedarf. Vor allem der Preis der umweltfreundlichen Alternative ist ihm ein Dorn im Auge: „Biologisch abbaubare Tragtaschen sollten generell billiger angeboten werden als Plastiksackerl, um so den Konsumenten einen Anreiz zum Umstieg zu geben", fordert Sikora. Außerdem weist er darauf hin, dass die Verpackungen für die Waren selbst leider noch immer zumeist aus Kunststoff sind. „Hier könnten regionale Produzenten bei den Grazerinnen und Grazern bestimmt punkten und deren Augenmerk so auf heimische Produkte lenken, zumal das Grazer Verpackungszentrum bereits ökologische Alternativen für den Markt bereithält", ist Sikora überzeugt.

Rückfragehinweis: KPÖ-Gemeinderat Christian Sikora, Tel.: 0650 27 01 963

Veröffentlicht: 1. August 2011

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