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Androsch-Volksbegehren: Initiative mit Pferdefuß

KPÖ-Bildungssprecher Fabisch erläutert, warum er nicht unterschreibt

Die geballte Meinungsmacht von Industriellenvereingung über Arbeiterkammer bis zu wichtigen Medien ruft derzeit auf, das Bildungsvolksbegehren des Großindustriellen Hannes Androsch zu unterschreiben.
Der Grazer Gemeinderat und KPÖ-Bildungssprecher Mag. Andreas Fabisch erklärt, warum es aus fortschrittlicher Sicht nicht zweckmäßig und sinnvoll ist, dies zu tun.

Fabisch: „Im Langtext finden sich viele Forderungen, die auch wir seit Jahren stellen.
Unbestritten würden diese personalintensive Verbesserungen im Bildungssystem Österreichs viel Geld kosten. Die zentrale Frage der Finanzierung bleibt bis heute offen und wird auch im Volksbegehrenstext nicht gestellt.

In einem gravierenden Punkt kann ich auch dem Ziel der Initiative nicht zustimmen: Die Forderung, das Personalmanagement der Schule zu überlassen, halte ich für einen großen Fehler.
Letztlich soll also der Direktor für Anstellungen und auch Entlassungen zuständig sein. Unter dem Mäntelchen der Entpolitisierung würde dadurch genau das Gegenteil erreicht.
Neuanstellungen kämen dann künftig meistens aus den Vorfeldorganisationen derjenigen Partei, der auch der Schulleiter nahesteht. Diese verstärkte Abhängigkeit der Mitarbeiter, also der Lehrerschaft, stellt sich für mich als Entdemokratisierung des Schulalltags dar. Daher werde ich dieses Volksbegehren nicht unterschreiben.“

Dem Bild des schulischen „Ortskaisers“ stellt die KPÖ hingegen die Forderung nach dem „Direktor auf Zeit“ gegenüber - eventuelle Wiederbestellung nach fünf oder sechs Jahren!

Veröffentlicht: 31. Oktober 2011

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