Argumente für das Stadtmuseum
Die Grazer KPÖ lehnt die Ausgliederung des Stadtmuseums in einer
GmbH entscheiden ab. Kultursprecher Georg Fuchs begründete diese
Haltung in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag wie folgt:
„In diesem Stück kommt der sorglose Umgang mit kulturellen
Einrichtungen zum Ausdruck, wie er von SPÖ und ÖVP exerziert wird:
Das Stadtmuseum muss sich nicht verstecken, es bietet seit langem
lokal und international Aufsehen erregende Ausstellungen und
Veranstaltungen von hohem wissenschaftlichem Wert, es kann aber
auch auf eine beeindruckende Besucherstatistik verweisen. 2004
besuchten über 32.000 Menschen die drei Abteilungen des Museums
(Stadtmuseum, Garnisonsmuseum und Robert-Stolz-Museum).
Trotzdem wurde in jüngster Zeit von einigen Repräsentanten der
Stadt kein Untergriff ausgelassen, um das haus krank zu reden,
seine Beschäftigten schlecht zu machen. Diese leisten trotz der
tristen finanziellen Situation des Hauses engagierte Arbeit.
In einer aktuellen Stellungnahme spricht Stadtrat Buchmann
davon, „nun könne man den Schatz Stadtmuseum wirklich
heben“. Dafür gibt es nur zwei Erklärungen: Entweder
verwechselt Stadtrat Buchmann das Stadtmuseum mit der nahe
gelegenen Märchengrottenbahn, oder er will in Zukunft stärker auf
einen Eventcharakter setzen, wobei das Stadtmuseum vielleicht den
Umsatz im Museumscafe steigert, die Qualität der Einrichtung selbst
aber immer weiter absinkt.
Rätselhaft bleibt, was durch die Umwandlung der Rechtsform gewonnen
wird. Laut Stadtrat Buchmann ist die GmbH ohnehin kaum
finanzierbar. Trotzdem müssen nun Vereinbarungen mit der Stadt
getroffen werden, was einen erheblichen organisatorischen und
finanziellen Aufwand bedeutet. Die Geschäftsführung wird riesige
Summen verschlingen, ohne dass Geld für reale Verbesserungen da
wäre.
Diese Konzeptlosigkeit wird noch deutlicher, wenn man die weiteren
Pläne betrachtet, wenn sie auch nicht sofort umgesetzt werden.
Egal, ob das Stadtmuseum in der 2003 – GmbH oder im Joanneum
aufgelöst wird, eines ist sicher: Dem Grazer Stadtmuseum, wie wir
es kennen, wird damit der Todesstoß versetzt.
Rückfragehinweis: Tel.: 0650 555 9192
Veröffentlicht: 14. April 2005