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Baubehörde: Missstände unabhängig untersuchen

Zeitungsbericht untermauert Kritik von KPÖ-Fabisch an Fehlentscheidungen

Ein Medienbericht über gravierende Missstände in der Grazer Bau- und Anlagenbehörde dürfte die Kritik von KPÖ-Gemeinderat Andreas Fabisch am Agieren von für Bauverfahren in der steirischen Landeshauptstadt zuständigen Beamten vollinhaltlich bestätigen.
So wird in einem bisher geheim gehaltenen Bericht der Umgang mit Gutachten und das Übergehen der Altstadtsachverständigenkommission (ASVK) negativ bewertet: „Die Baubehörde folgt in vielen Fällen ohne weitere Argumentation den Gegengutachten des Bauwerbers“.

Fabisch: „Ich fordere eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe“. Der KPÖ-Mandatar erinnerte an folgende Feststellungen, die er bereits am 30. Juni getroffen hatte:

Entsetzt über Entscheidungen und die Vorgangsweise der Bau- und Anlagenbehörde zeigt sich GR Andreas Fabisch (KPÖ): "In zwei aktuellen Fällen wird wieder einmal die unglaubliche Vorgangsweise dieser Behörde deutlich, für deren Agieren Bgm. Nagl als Ressortverantwortlicher die politische Zuständigkeit aufweist."

1) Die vielstöckige Verbauung Muchargasse/Laimburggasse spottet jeder gemeinderätlichen Festlegung der Baudichte. Diese wird zum Entsetzen der Anrainer um 128% (!!!) überschritten. "Man fragt sich wirklich, welchen Sinn Bauregelungen im Gemeinderat noch haben, wenn sie mühelos von einzelnen Beamten ins Uferlose gehoben werden können. Nun wurde dieses Stück auch noch in der Berufungskommission am 21. 6. mehrheitlich beschlossen...", so Fabisch.

2) Mindestens genauso rätselhaft erscheint die Vorgangsweise der Behörde am Rosenberggürtel: Trotz einer Unterschrifteninitiative hunderter besorgter Bewohner des Bezirkes Geidorf - und vieler guter Gründe, die gegen das Projekt sprechen - soll der 70m lange Monsterbau durchgedrückt werden. Um diese Vorgangsweise zu legitimieren gab das Amt ein Gutachten in Auftrag:
Architekt DI Kreutzer sprach sich in seiner präzisen Stellungnahme jedoch klar GEGEN das Projekt aus. Dies hatte zur Folge, dass dieses Gutachten in der Versenkung verschwand.

In der Aktuellen Ausgabe des Grazer Stadtblattes stellt Andreas Fabisch fest:
„Ist heutzutage im Grazer Bauwesen alles möglich? Es scheint so. Vermutlich wird Bauwerbern
von Beginn an schon zugesichert, dass ihren völlig überzogenen Projekten kaum Grenzen auferlegt werden.
Horrende Baudichteüberschreitungen (Muchargasse/Laimburggasse um 128%), Missachtung
von Frischluftschneisen und des Denkmalschutzes, ja, nicht einmal ablehnende Gutachten von Sachverständigen (Rosenberggasse) stellen einen Grund dar, Bauvorhaben reduzieren
zu müssen. Die dadurch entstehende Belastung für die Anrainerinnen und Anrainer wird bagatellisiert. Schließlich geht der Profit ja vor. Dieses Spiel macht die KPÖ sicher nicht mit.“

Veröffentlicht: 11. September 2010

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