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Befristete Startwohnungen wären eine Schlechterstellung für junge Menschen

Wohnungszuteilung an 18- bis 27-Jährige weitaus höher als von JVP gefordert

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Foto: © Foto Fischer/Stadt Graz

Es ist notwendig, angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit und der Tatsache, dass gerade junge Menschen am Beginn ihres Erwerbslebens über geringe Mittel verfügen, das Augenmerk auch auf diese Gruppe zu lenken. Erfreulicherweise erfüllt das städtische Wohnungsamt die von der JVP gewünschte 10-Prozent-Quote seit Jahren bei weitem.  

„Tatsächlich war die Vermittlungsquote von Gemeindewohnungen in dieser Altersgruppe in den letzten Jahren kontinuierlich höher als die von der ÖVP geforderten 10 Prozent. 2011 wurden 17 Prozent der zugewiesenen Gemeindewohnungen an 18-27jährige vergeben, 2012 waren es sogar 21 Prozent“, nennt Wohnungsstadträtin Elke Kahr konkrete Zahlen.

Zudem weist Kahr darauf  hin, dass eine Befristung auf drei Jahre eine deutliche Schlechterstellung für die Betroffenen bedeuten würde. „Jene, die um einen Kautionsbeitrag ansuchen, sprechen oft schon nach anderthalb Jahren wieder beim Wohnungsamt vor und suchen um eine Gemeindewohnung an, da ihre Verträge nach drei Jahren wieder ablaufen“, so Kahr, die betont, dass auch junge Menschen ein Anrecht auf eine sichere und dauerhafte Wohnversorgung haben und sich auch wünschen.

Denkt man den Vorschlag der JVP zu Ende, hätte er die kuriose Konsequenz, dass junge Menschen nach drei Jahren ihre sichere und leistbare Gemeindewohnung verlassen sollen, um in eine teure, meistens nur befristete Wohnung auf dem sogenannten freien Markt zu ziehen. Gleichzeitig soll dann auch noch die Stadt Gelder bereitstellen, um für diese Verschlechterung Makler und teure Kautionen zu bezahlen.

„Es ist richtig und wichtig, wenn Jugendorganisationen sich der Wohnungsproblematik von jungen Erwachsenen annehmen, denn die Einkommenssituation, speziell bei  jungen Leuten, wird immer prekärer, viele sind sogar ohne Beschäftigung“, betonte die KPÖ-Stadträtin. Ziel müsse es sein, mehr Gemeindewohnungen zu schaffen. „Die Wiedereinführung der Zweckbindung von Wohnbaufördermitteln ist ein erster Schritt. Durch Grundstücksvorsorgen für den kommunalen Wohnbau kann die Stadt Graz ganz konkret etwas tun, um der zunehmenden Wohnungsnot entgegenzuwirken“, so die Wohnungsstadträtin.  

Veröffentlicht: 12. April 2013

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