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Der Tyrannei entgegen gestellt

75 Jahre "Anschluss" an Nazi-Deutschland: Auch an Widerstand erinnern!

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'Die Rote Fahne', die Zeitung der KPÖ, rief die ÖsterreicherInnen zum Widerstand gegen die Nazis auf.

In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 marschierte die Deutsche Wehrmacht in Österreich ein und wurde frenetisch bejubelt. Aus Österreich wurde die
Ostmark'. Die Christlich Sozialen kapitulierten, der Sozialdemokrat Karl Renner arrangierte sich mit den Nazis und begrüßte "die große geschichtliche Tat" in einem Interview "freudigen Herzens", und die österreichischen Bischöfe begleiteten "dieses Wirken für die Zukunft mit ihren besten Segenswünschen".

Graz war eine Hochburg der Nazis und kam so zum zweifelhaften Titel als 'Stadt der Volkserhebung'.

"Viel zu oft wird darauf vergessen, dass es Männer und Frauen gegeben hat, die sich der Tyrannei entgegen gestellt und gegen die Verbrechen angekämpft haben", erinnert KPÖ-Stadträtin Elke Kahr: "Unter ihnen waren zahlreiche Kommunistinnen und Kommunisten, die ihr Leben für ein freies und demokratisches Österreich eingesetzt – und nicht selten verloren – haben." Sie sabotierten die Rüstungsproduktion, verteilten antifaschistische Flugblätter, die die Allmacht der NS-Propaganda durchbrechen sollten, unterstützten die Familien von politischen Häftlingen über die Rote Hilfe, schrieben Soldatenbriefe, um Wehrmachtssoldaten von der Sinnlosigkeit des Kriegs zu überzeugen und zum Überlaufen zu bewegen – und sie kämpften im Leobener Raum, im Salzkammergut und in den Reihen der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee gegen die Nazis.

 

Ohne diesen Widerstand, der von den Alliierten in ihrer Moskauer Erklärung gefordert worden war, wäre nach Kriegsende ein freies und demokratisches Österreich nicht möglich gewesen. "So wie die Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten dürfen, so müssen wir auch die Erinnerung an die Leistungen derjenigen wach halten, die sich ihnen in den Weg gestellt haben", betont Kahr.

Veröffentlicht: 11. März 2013

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