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Designmonat -City of Design

Elke Kahr: Auf menschliche Grundbedürfnisse eingehen

Die Stadt Graz feiert sich selbst: Riesige Transparente am Schlossberg und vor dem Rathaus sollten zeigen, dass wir Unesco City of Design sind. Ein Fest am 2. April gehörte auch dazu. Jetzt hat man den Design-Monat ausgerufen und bewirbt ihn mit einer Hochglanzillustrierten.
Die Bevölkerung bleibt aber skeptisch. Man fragt sich, was dieser Titel bringt und was er an Steuermitteln kosten wird.
Hellhörig sollte machen, dass sich kreative Köpfe in unserer Stadt über den Design-Wirbel lustig machen. Sie fragen sich, ob man mit Design den Titel Feinstaub-Hauptstadt vergessen machen kann.
Und am Hauptplatz hatte jemand ein Plakat mit diesem Text angebracht: „Graz Unesco City of Hot Air.“ Graz als Hauptstadt der heißen Luft! Dieses Kleinplakat war schneller verschwunden als die großen Transparente.

Die Freude über den Titel „City of Design“ für die Stadt Graz hält sich bei der KPÖ in sehr engen Grenzen. Stadträtin Elke Kahr: „Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass die Menschen in unserer Stadt andere Sorgen haben.
Die steirische Landeshauptstadt schmückt sich mit immer mehr Titeln, aber gleichzeitig werden durch die Belastungspakete auf allen Ebenen der soziale Zusammenhalt gefährdet und zahlreiche Arbeitsplätze vernichtet. Mir geht es nicht darum, dass Graz plötzlich über Designerwohnungen verfügt. Es geht darum, eine Haltung zu verinnerlichen, dass Design auch Standards für die menschlichen Grundbedürfnisse umfasst.“

Veröffentlicht: 5. Mai 2011

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