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"Drohender Pfusch, mit dem die Unis leben müssen"


Philipp Funovits zu Konsequenzen des Urteils über freien Hochschulzugang

Philipp Funovits, ÖH-Vorsitzender an der Grazer Karl Franzens Universität, sieht einen großen Teil der Verantwortung für drohende chaotische Zustände an den österreichischen Hochschulen bei der Bundesregierung. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EUGH) dürfte am 7. Juli nämlich die Unis in unserem Land für ausländische Studierende öffnen. Die Regierung will mit Zulassungsbeschränkungen für bestimmte Fächer kontern.
Funovits erklärte am Dienstag gegenüber dem ORF-Steiermark, dass wer in Deutschland nicht studieren kann, dann beispielsweise an die Grazer Uni ausweichen könnte.

Doch auch an der Grazer Uni gibt es in einigen Studienrichtungen zu wenig Plätze; in Folge könnte es passieren, dass steirische Studenten zugunsten eines Auslandsstudenten verzichten müssen. Er spricht von einem Versäumnis der Bundesregierung, da man eventuelle bilaterale Abkommen mit Staaten wie Deutschland oder Slowenien verabsäumt habe.
Funovits: „Das Verfahren ist seit 2 Jahren gelaufen, ohne dass man etwas unternommen hätte. Jetzt wird die Zeit knapp. Am 7. Juli fällt der EUGH sein Urteil. Der Gesetzgeber hat seit Jahren versäumt, irgendwelche Anpassungen vorzunehmen und macht jetzt zwei Tage später notwendigerweise einen Pfusch. Einen Pfusch, mit dem die Unis leben müssen. Ich frage mich, wie die Unis damit umgehen werden. Die Krisensitzungen an der Uni Graz jedenfalls gibt es seit langem."

Funovits – er kandidiert im Herbst auf der Liste der steirischen KPÖ für die Landtagswahl – fordert entsprechende Mittel für die steirischen Universitäten, um den freien Hochschulzugang abzusichern und tritt für intelligente Maßnahmen ein, mit denen das Urteil des Gerichtshofes unterlaufen werden könnte.

Nachfragehinweis: 0316/ 0660 2194445

Veröffentlicht: 28. Juni 2005

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