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Droht Graz die Privatisierung der Gemeindewohnungen?

Elke Kahr warnt vor schwarz-blauer Wohnungspolitik

Der Grazer FP-Chef Mario Eustacchio hat es zur Koalitionsbedingung für Schwarz-Blau gemacht, dass er das Wohnungsressort übernimmt. Die amtierende Wohnungsstadträtin, Vizebürgermeisterin Elke Kahr, warnt eindringlich davor: „Bereits die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung hat bewiesen, was sie unter Wohnungspolitik versteht. Sie hat mit dem BUWOG-Verkauf 60.000 öffentliche Wohnungen privatisiert und damit Tausenden Menschen eine massive Erhöhung der Mieten beschert.“ Damals wurden nicht nur die Bundeswohnungen um eine Milliarde Euro zu billig verkauft, auch Freunde von Karlheinz Grasser kamen in den Genuss von zehn Millionen Euro Schmiergeldern.
 

Das „Welser Modell“ der Freiheitlichen

„Eustacchios Ideen beweisen, dass er vom Thema Wohnen nichts versteht“, so Kahr.
Die von der FPÖ als „Österreicherbonus“ titulierte Maßnahme, dass man erst Anspruch auf eine Gemeindewohnung haben soll, wenn man fünf Jahre in Graz gelebt hat, würde nämlich genau das Gegenteil dessen bewirken, was die Freiheitlichen behaupten. „Das würde eher jene, hauptsächlich Österreicherinnen und Österreicher, benachteiligen, die aus anderen steirischen Bezirken nach Graz ziehen. Migrantinnen und Migranten, die ja von der FP bestraft werden sollen, wohnen zumeist sowieso schon länger in Graz“, so Kahr.
 

Menschlicher Umgang

Ob ein freiheitlicher Stadtrat denselben wertschätzenden Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern pflegen wird wie Elke Kahr, stellt KPÖ-Wohnungssprecher Manfred Eber infrage: „Mit ihrer menschlichen Art und ihrer Empathie hat sie viele Menschen vor Delogierungen bewahren können. Eine solche Amtsführung traue ich Eustacchio nie und nimmer zu.“

Veröffentlicht: 7. Februar 2017

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