Feinstaub: Positionspapier
Feinstaub: Positionspapier der KPÖ
greift Grazer Initiativen auf
„Es ist zu hoffen, dass die aktuelle Titelgeschichte des
Magazins Spiegel alle Verharmloser der Feinstaubproblematik in
unserem Land zu einem Umdenken bringt“. Das sagte der
steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Dienstag. Er
wies darauf hin, dass Stadträtin Wilfriede Monogioudis und der
KPÖ-Gemeinderatsklub in Graz in den vergangenen Monaten einige
Initiativen zur Senkung dieser gesundheitsschädlichen Belastung
unternommen haben.
Er bezeichnete es als erfreulich, dass die KPÖ auf Bundesebene nun
in einem Positionspapier auf diese Initiativen und auf die
öffentliche Diskussion reagiert und einen Forderungskatalog in
Sachen Feinstaub erarbeitet hat.
Darin sind unter anderem folgende Punkte enthalten:
? Es ist notwendig, bundesweit gültige Alarmschwellen
entsprechend der EU-Richtlinie festzulegen, damit im Anlassfall
tatsächlich Maßnahmen gesetzt werden müssen.
? Nach den positiven Erfahrungen von Städten im Ausland
(Italien usw.) ist bei Überschreitung der Grenzwerte eine radikale
Eindämmung des Verkehrsaufkommens durch Fahrverbote, Tempolimits
oder autofreie Tage – wie sie in Österreich etwa bei der
Ölkrise in der 70er Jahren praktiziert wurden und die auch zur
Bildung von Fahrgemeinschaften anregen – notwendig. Auch
könnte nach Tagen mit erhöhten Feinstaubwerten generell der
folgende Sonntag zum autofreien Tag erklärt werden um zur Erholung
der Luftqualität beizutragen.
? Gleichzeitig muss zum Umstieg auf umweltfreundliche
öffentliche Verkehrsmittel bei Überschreitung der Grenzwerte der
Nulltarif gelten und der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel
durch Park+Ride-Angebote am Stadtrand erleichtert werden.
? In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Forderung nach
Einhebung einer Nahverkehrsabgabe von den Unternehmen ähnlich der
Wiener U-Bahn-Steuer zur Finanzierung des Ausbaus bzw. Betriebs des
öffentlichen Verkehrs verstärkte Aktualität.
? Notwendig ist aber auch eine gesetzliche Verpflichtung zur
Nachrüstung von Dieselautos mit Partikelfiltern, wozu entsprechende
Förderungen gewährt werden sollen.
? In der Industrie ist eine Überprüfung aller relevanten
Anlagen mit entsprechenden Auflagen für die Senkung der Schadstoffe
notwendig.
Rückfragehinweis: 0316/ 71 24 36
Veröffentlicht: 5. April 2005