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FP-Attacke auf Friedensbüro

Elke Kahr

FP-Attacke auf Grazer Friedensbüro

Die FP-Fraktion im Grazer Gemeinderat wollte mittels Dringlichkeitsantrag am Donnerstag die städtischen Mittel für das Grazer Büro für Frieden und Entwicklung streichen lassen. Das wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt, was Bürgermeister Nagl im Namen von ÖVP, SPÖ, KPÖ und Grünen begründete.

KPÖ-Klubobfrau Elke Kahr erklärt zu diesem Vorstoß der FP:
„Wir lehnen selbstverständlich die Dringlichkeit und den Inhalt dieses Antrags ab. Die FP will in einer von Krieg und Kriegsgeschrei erfüllten Zeit des Friedensbüro zusperren lassen.

Gleichzeitig fordert der Krieg im Irak täglich zahlreiche Opfer.
Gleichzeitig hat eine neue Runde des globalen Rüstungswettlaufes begonnen.
Gleichzeitig wird die Bevölkerung in allen Ländern in den Medien und faktisch auf allen Ebenen darauf eingeschworen, dass der Krieg etwas natürliches wäre.
Gleichzeitig beschließt auch die österreichische Regierung mit der Stimme der FP die Teilnahme von Einheiten des Bundesheeres an neutralitätswidrigen Schlachtgruppen der EU, die als Eingreiftruppen in Afrika oder anderswo in der 3. Welt agieren sollen.
Denken Sie einmal darüber nach, was dieses Signal bedeuten würde? Fragen Sie einmal die Vertreterin der FP im Vorstand des Friedensbüros, wie die konkrete Arbeit dieser Einrichtung ausschaut?
Vielleicht hat sich bei Ihnen wieder der Sinnspruch durchgesetzt, dass der Krieg der Vater aller Dinge ist. Wir meinen aber, dass Friedenserziehung und Konfliktverhütung gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig sind.
Wenn man in diesem Zusammenhang von Einsparen redet, dann darf man auch nicht verschweigen, dass es viel gescheiter wäre, auf Bundesebene die Eurofighter einzusparen als in der Stadt Graz das Friedensbüro. „

2. Dezember 2004