Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Gedenken an Reichspogromnacht

Wir müssen Lehren aus der Geschichte ziehen und alles tun, um Dummheit, Spaltung, Hass und Gewalt zu überwinden“, so KPÖ-Stadträtin Elke Kahr.

Grazer Synagoge (c) IKG Graz.jpg
Die Reste der Synagoge nach dem Niederbrennen durch die Nazis. (Foto: IKG Graz)

In der Nacht von 9. auf den 10. November 1938 erfasste die jüdische Bevölkerung im Deutschen Reich der volle Hass und die pure Grässlichkeit der Nazis. Die von langer Hand geplanten und simultan ausgeführten Terroraktionen gegen eine Minderheit in der Gesellschaft wurde mit voller Brutalität durchgeführt: Rohe Gewalt, entmenschlichende Demütigungen und zerstörerische Flammen waren die Folge und der Beginn einer beispiellosen systematischen Verfolgung einer Bevölkerungsgruppe - so auch in Graz.

„Diese dunklen Seiten der Geschichte dürfen wir nicht vergessen“, sagt die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr. „Und es gilt, Lehren aus der Geschichte zu ziehen.“

Im Zuge der Ausstellung „Genosse Jude“, die vor zwei Jahren im Jüdischen Museum Wien anlässlich der Oktoberrevolution 1917 stattfand, formulierte Museumsdirektorin Danielle Spera treffend: „Nicht alle Juden waren Kommunisten, aber viele Kommunisten waren Juden.“ Bekannte Beispiele sind Rosa Luxemburg oder Karl Marx. „Viele Jüdinnen und Juden waren in der KPÖ aktiv. So auch Willi Gaisch, der spätere Landesvorsitzende der KPÖ Steiermark, dessen Mutter Jüdin war. Als 16-jähriger musste Gaisch selbst das Niederbrennen der Grazer Synagoge bis auf ihre Grundmauern beobachtet. Als Kommunist und als „Halbjude“ wurde auch er von den Faschisten verfolgt“, so Stadtrat Robert Krotzer.

„Die KPÖ war und ist bis heute DIE politische Kraft im Land, die sich stets gegen nationalsozialistische Strömungen und Unterdrückung eingesetzt hat“, so Kahr. „Viele ihrer Mitglieder und Anhänger mussten in der Vergangenheit dafür ihr Leben lassen.“

Veröffentlicht: 8. November 2019

Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.