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Gedenktafel für NS-Widerstandsgruppe

Die "Steirische Kampfgemeinschaft", rund um den Kommunisten Ferdinand Kosmus und den Sohn des Gründers von Moden Müller, Hans Müller, hatten im Keller des Gebäudes Murgasse 5 ihren geheimen Treffpunkt.

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Im Keller dieses Gebäudes in der Murgasse war der Treffpunkt der NS-Widerstandsgruppe.

Seit 17. Juni 2019 ist die Vögele-Filiale in der Grazer Murgasse 5 endgültig geschlossen. Das bedeutet den Verlust von Arbeitsplätzen im Handel vor allem für Frauen. Was hingegen wenige Leute wissen: Das Haus in der Murgasse hat im Zusammenhang mit der Befreiung der steirischen Landeshauptstadt 1945 eine besondere Bedeutung. Die Besitzerfamilie Müller-Mezin hielt nämlich Distanz zu den Nazis.

Bereits im Spätherbst 1944 war rund um den Kommunisten Ferdinand Kosmus und um Hans Müller, den Sohn des Besitzers des Kaufhauses Moden Müller, im Keller des Geschäftslokals in der Murgasse in Graz die überparteiliche Widerstandgruppe „Steirische Kampfgemeinschaft“ gegründet worden. „Dieser Gruppe gelang es bis ins Frühjahr 1945, einerseits eine Reihe von Verbindungen in die großen Grazer Betriebe herzustellen und andererseits wichtige Verbindungen ins Polizeirevier und zum Wehrbezirkskommando aufzubauen, von wo auch Ausweispapiere organisiert wurden, mit denen Fahnenflüchtige versorgt werden konnten“, weiß Gemeinderätin Christine Braunersreuther.

Die Gruppe war auch dafür verantwortlich, dass die Brücken über die Mur nicht wie vorgesehen vor der näher rückenden Roten Armee gesprengt wurden. Bedeutung kam der Kampfgemeinschaft zudem in den ersten Stunden der neuen Freiheit zu, als sie die noch inhaftierten politischen Häftlinge befreite und sich in den Dienst einer ersten Polizei stellte. Gleichzeitig übernahmen Mitglieder dieser Gruppe in verschiedenen Grazer Betrieben kurz vor Kriegsende die Macht und sicherten sie vor Zerstörungen.

„Es ist wichtig der mutigen und couragierten Personen zu gedenken, die ihr Leben für den Freiheitskampf gegen das NS-Regime riskiert haben; viele haben auch mit ihrem Leben bezahlt. Deswegen werde ich in der kommenden Gemeinderatssitzung eine Anfrage im Gemeinderat stellen: Bürgermeister Nagl soll sich dafür einsetzen, dass an den beiden Eingängen des Gebäudes entsprechende Gedenktafel angebracht werden“, so Braunersreuther.

Presseartikel:
Die Grazer Woche (15. Jänner 2020)

Veröffentlicht: 15. Januar 2020

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