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Gemeindewohnungen: Elke Kahr stellt neue Hausordnung vor

Im Wohnungsamt ist man stolz auf benutzerfreundliche Formulierungen

Alles in neuer Ordnung
Für 4300 Wohnungen der Stadt gilt schon ab November eine nagelneue Hausordnung. Diese räumt vor allem Kindern Raum und Rechte ein.

Zwischen einem Elfmeter für die Ewigkeit und einem Teekränzchen liegen oft Welten. Gerade in Siedlungen fühlt sich manches Konfliktpotenzial zwischen Kindern und Erwachsenen wie daheim. Damit soll nun Schluss sein: Ab November gilt für Häuser der Stadt Graz eine neue Hausordnung, die Kindern Raum und Rechte, Eltern zugleich Pflichten einräumt. Ein Vorstoß, der auch Wohnungsgenossenschaften interessiert.

"Es ging uns um ein besseres und zeitgemäßes Service gegenüber Mietern und Wohnungseigentümern", betont KP-Stadträtin Elke Kahr. Daran tüftelten die Mitarbeiter des Wohnungsamtes gemeinsam mit einer Firma.

Den Mietern wird nun das nagelneue "Regelwerk" persönlich in die Hand gedrückt: So wurde das Beamtendeutsch durch "klare Formulierungen" ersetzt und um Piktogramme - etwa ein Feuer-Symbol oder ein lachendes Gesicht - erweitert. "Zudem gibt's die Hausordnung auf Farbpapier und in acht Sprachen", so Elfriede Aydogar, stellvertretende Leiterin des Wohnungsamtes.

Vor allem aber geht der Text speziell auf die kleinsten Bewohner ein. "Kinder und Erwachsene sind gleichberechtigt", heißt es. Oder: "Ganz normal: Manchmal wird's laut, wenn Kinder miteinander spielen. Wir geben Kindern Zeit und Raum für Lebendigkeit." Zugleich verweist man auf Ruhezeiten und betont, dass Stiegenhäuser keine Spielplätze sind. "Kommt's zum Streit, dann setzen wir nicht die Kinder unter Druck", heißt es. "Wir lösen den Konflikt mit den Eltern."

Die neue Hausordnung gilt für 4300 Gemeindewohnungen, die die Stadt verwaltet. "Wohnungsgenossenschaften haben aber schon angefragt", so Kahr stolz.

Kleine Zeitung, Region Graz, 29. 10. 06)

29. Oktober 2006