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Gemeindewohnungen sind sehr gefragt

Kleine Zeitung berichtet über Wartelisten und Bauvorhaben

Fast 1700 Personen sind derzeit für eine Gemeindewohnung in Graz vorgemerkt. Diese Zahl ist doppelt so groß wie noch vor gut drei Jahren.

Die zunehmende Armut und die Wirtschaftskrise schlagen sich voll auf die Warteliste für Grazer Gemeindewohnungen nieder. Dazu verschärft die von der EU mit 1. Jänner 2006 verordnete Öffnung des Gemeindebaus für Migranten die Situation. Die Zahl der Vorgemerkten hat sich beim Grazer Wohnungsamt seit Jänner 2006 mehr als verdoppelt.

"Früher hatten wir meist so um die 800 Vorgemerkte auf der Liste. Derzeit sind es deutlich über 1600", erklärt Wohnungsamtsleiter Norbert Wisiak. Die Migranten seien aber nur ein eher kleiner Teil auf der Liste. Denn von den 1648 Vorgemerkten sind nur 302 (18,3 Prozent) Migranten (Näheres siehe Grafik oben).

Die Wohnversorgung gehe in Graz trotz allem relativ schnell. "Kleinfamilien warten maximal ein gutes Jahr, bei Großfamilien kann es aber bis zu zwei Jahre dauern. In Wien ist die Mindestwartezeit drei Jahre", berichtet Wisiak.

Um die Versorgung zu beschleunigen, hoffen Wisiak und Wohnungsstadträtin Elke Kahr (KPÖ), dass möglichst viele der von der schwarz-grünen Koalition für diese Periode versprochenen 500 neuen Wohnungen auch realisiert werden. "Mehrere Projekte mit insgesamt rund 200 Wohnungen sind derzeit in Vorbereitung", weiß der Chef des Wohnungsamtes. Für ein Grundstück in der Alten Poststraße in Puntigam wird im Moment ein Bauträger gesucht.

Daneben wird die umfassende Sanierung im Gemeindebau mit Einbau von Nasszellen und thermischer Verbesserung mit Nachdruck vorangetrieben. Laut Wisiak sind derzeit rund 65 Wohnungen in Arbeit.

(Kleine zeitung, Graz, 3.4. 2010)

Veröffentlicht: 4. April 2010

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