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Geschäft mit der Spielsucht geht ungehemmt weiter

Kahr: "Kasic-Rücktritt hat das Grundproblem nicht gelöst"

Der Glücksspiel-Lobby-Abgeordnete Wolfgang Kasic (VP) musste unter dem Druck der Öffentlichkeit zurücktreten. Das Geschäft mit der Spielsucht geht aber ungehemmt weiter, wirksame Maßnahmen gegen die Glücksspielkonzerne sind auf politischer Ebene nicht in Sicht.
„Deshalb wird die Grazer KPÖ auch in Zukunft – wie schon bisher – das Verbot des Kleinen Glücksspiels in der Steiermark fordern und von den Folgen der Spielsucht betroffenen Familien konkrete Hilfestellung anbieten“. Das erklärte KPÖ-Stadträtin Elke Kahr am Mittwoch.

In Wien zeigt sich gerade die Macht der Konzerne ganz aktuell. Die dortige SPÖ hat auf dem Parteitag ein Verbot des Kleinen Glücksspiels gefordert. Die rot-grüne Stadtregierung will diesen Beschluss aber nicht umsetzen.
In Graz haben VP und FP im Gemeinderat aber eine klare Aussage gegen das Geschäft mit der Spielsucht verhindert und das Verbot des kleinen Glücksspiels abgelehnt. Die Berufungskommission muss sich gerade in diesen Tagen mit organisierten Berufungen der Spielsalonbetreiber gegen die erhöhte Lustbarkeitsabgabe herumschlagen, die vom Ex-Abgeordneten Kasic mit angeregt worden waren.

Viele der von Spielsucht Betroffenen vernichten im Verlauf ihrer Erkrankung ihre Existenz und die ihrer Angehörigen. Die Folgekosten für die öffentliche Hand sind enorm. Betroffene müssen durch das bereits stark strapazierte und weitmaschige Sozialnetz aufgefangen werden, der Bedarf an Therapie- und Beratungsangeboten steigt, die Medienberichte über Beschaffungskriminalität im Zusammenhang mit Spielsucht sind Legion.

Elke Kahr: „Ohne wirksame gesetzliche Maßnahmen wird die Lage immer schlimmer werden. Trotzdem versuchen wir, in konkreten Fällen Hilfestellung anzubieten. Eine erste Information ist unter den Grazer Telefonnummern 872 20160 oder 872 2151 möglich.

Veröffentlicht: 24. August 2011

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