Geschäftsmieten: Gefahr für die Altstadt
Neues Gesetz bringt Gefahr für die Altstadt
Große Auswirkungen drohen auch der Grazer Innenstadtwirtschaft durch eine im Justizministerium ausgearbeitete Gesetzesnovelle zur Reform der Geschäftsmieten. Konnte bisher in bestehende Verträge nicht eingegriffen werden, so soll es in Zukunft sehr wohl möglich sein, diese in 15-Jahresschritten auf ein ortsübliches Mietzinsniveau anzuheben.
Der Grazer Wohnungsstadtrat Ernest Kaltenegger (KPÖ):
„Konkret würde dies bedeuten, dass Kleinbetriebe, aber auch
Vereine sich in absehbarer Zeit die Mieten für ihre Lokale vor
allem in der Innenstadt nicht mehr leisten können.
Schon jetzt sind viele traditionsreiche Geschäfte in der Grazer
Altstadt verschwunden und durch Filialen internationaler
Handelsketten verdrängt worden. Sollte diese Entwicklung jetzt
zusätzlich verschärft werden, geht auch viel vom Flair der Grazer
Altstadt verloren. Außerdem darf nicht übersehen werden, dass
dadurch Verluste weiterer Arbeitsplätze im Handel drohen. Vor allem
ältere Handelsangestellte könnte dies schwer treffen.
Die großen Handelsketten beschäftigen vorwiegend junge
Teilzeitkräfte.
Die Stadt Graz soll sich klar und deutlich gegen diesen
Gesetzesentwurf aussprechen. Wenn man beginnt, bei Geschäftslokalen
in bestehende Mietverhältnisse einzugreifen, ist es wahrscheinlich
nicht mehr weit bis zum Versuch, dies auch bei
Wohnungsmietverträgen zu tun.“
Rückfragehinweis: 872 2060