Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Grazer ÖVP vereinnahmt alles

"Familienfreundliche Gemeinde" ist parteienübergreifendes Projekt

Bürgermeister Nagl will sich wieder einmal mit fremden Federn schmücken. Das stellt KPÖ-Familiensprecher Christian Sikora am Montag zur Meldung fest, dass dieser ein Audit zur Familienfreundlichkeit der Stadt anstreben würde. Sikora: Mit seiner „Idee“ einer Studie, bei der die Qualität des Angebotes für Familien im Grazer Stadtgebiet überprüft wird, führt er die bisherige Arbeit der entsprechenden Initiativen der Gemeinderatsfraktionen für das Projekt „Audit familienfreundliche Gemeinde“ ad absurdum. Da möchte sich die ÖVP wieder einmal mit einem Projekt und einem Titel rühmen - „Familienfreundliche Stadt“ – bei der die Vorarbeit und Ideenbringung von allen Fraktionen gemeinsam getragen wurde. So wie auch beim Projekt „Jugendgemeinderat“ – zeigt sich Sikora verärgert.
Bereits im März heurigen Jahres startete das Projekt „Audit familienfreundliche Gemeinde“, bei dem alle Fraktionen des Grazer Gemeinderates die Möglichkeit hatten, sich positiv einzubringen. Für die Stadt bedeutet das Projekt“ eine große Chance, Graz zur familienfreundlichsten Großstadt Österreichs zu machen. Sein Ziel ist es, u.a Vorschläge aus den Bezirken und Sozialräumen zu optimieren und den Bedarf an familienfreundlichen und -gerechten Leistungen zu optimieren.
Das Projekt wird zusammen mit der Stadt Graz, allen politischen Institutionen und Fraktionen, dem Amt für Jugend, Familien Frauen Schule und Sport, dem Stadtplanungsamt und dem Sozialamt in Zusammenarbeit mit Verbänden, Vereinen und dem Land Steiermark erarbeitet und verwirklicht. Die Projektkosten schlagen sich mit € 40.000,- zu Buche, wobei das Land Steiermark 50% der Kosten übernimmt.
KPÖ Jugend- und Familiensprecher GR Christian Sikora: „Das Problem ist Generationenübergreifend: Wenn z.B.: Kinder in Wohnsiedlungen ihren Bedürfnissen nachkommen, sind Konflikte vorprogrammiert. Zuwenig Platz und zuwenig Toleranz ergibt alltägliches Streitpotential. Einerseits sind es die älteren Bewohner die Ruhe und Erholung suchen, andererseits wollen Kinder ihren Bewegungsdrang freien Lauf lassen. Konflikte sind auch Indizien dafür, dass es an ausgeklügelten Systemen für ein Zusammenleben fehlt. Eine Möglichkeit und große Chance für die Stadt Graz beim Projekt „Audit familienfreundliche Gemeinde“ wäre die Projektierung von Generationsspielplätzen verteilt auf alle Grazer Stadtbezirke so wie das Bezirksrätin Inge Arzon ja schon lange fordert. Auch gehören endlich bei neuen Wohnbauprojekten die Errichtung von Spielplätzen für Kinder und Jugendliche vom Land gesetzlich verordnet, deren Errichtung kontrolliert und Wohnbauförderungen davon abhängig gemacht!“ - so Sikora weiter.

20. Juni 2011