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Grußadresse zum Hiroshima-Gedenktag von Elke Kahr

"Wir müssen alles tun, um das Geschäft mit dem Tod aufzuzeigen und zu verhindern!"

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Stadträtin Elke Kahr mahnt: "Wir dürfen unsere Augen vor der Realität nicht verschließen!"

Liebe Friedensfreundinnen!
Liebe Friedensfreunde!

Wer erinnert sich an den Tag, als er/sie das erste Mal davon gehört hat, dass es eine Industrie gibt, die nur einem Zweck dient: der Vernichtung von Menschen? Jedes Kind, das in Frieden aufwächst und diese Botschaft das erste Mal hört, erlebt eine Krise des Vertrauens in die Erwachsenenwelt.

67 Jahre nach der katastrophalen Tragödie von Hiroshima und Nagasaki ist die Waffen- und Atomindustrie bedeutender als je zuvor, gehört das Geschäft mit Vernichtungswaffen zu den größten Profitbringern überhaupt, fließt das Finanzkapital hemmungslos in die Veranlagung in Tod und Vernichtung.

Auch Österreich hat durch die Entsendung von Bundesheersoldaten in die sog. EU-Battlegroups einen neutralitäts- und friedenspolitisch äußerst gefährlichen Weg eingeschlagen. Seit 1. Juli 2012 beteiligt sich Österreich bereits zum zweiten Mal an einer EU-Battlegroup – diesmal gemeinsam mit Deutschland, Tschechien, Kroatien, Irland und Mazedonien -, um jederzeit auch in kriegerischen Missionen eingesetzt zu werden. Unter dem Deckmantel „friedenserhaltender Maßnahmen“ stehen diese EU-Kampftruppen für Angriffskriege der EU in den rohstoffreichen Regionen Afrikas bzw. des Nahen und Mittleren Ostens bereit. Seit dem EU-Vertrag von Lissabon können diese Kampftruppen sogar für Militäreinsätze im Inneren der EU herangezogen werden, zum Beispiel, um Aufstände niederzuschlagen, die sich gegen Sozialabbau und die rücksichtslose Durchsetzung von Kapitalinteressen in Europa richten.

Krieg bleibt Krieg, auch wenn er sich hinter harmlosen Worten wie „Friedensmission“, verbirgt. Wir dürfen unsere Augen vor der Realität nicht verschließen. Wir müssen unsere Verantwortung wahrnehmen und alles in unserer Macht Stehende unternehmen, um das Geschäft mit dem Tod aufzuzeigen und zu verhindern.

Mein Dank geht an die Friedensbewegung und die Hiroshima-Gruppe Wien, die nicht müde werden, die Erinnerung an die Vernichtung von Hiroshima und Nagasaki wach zu halten und unser Bewusstsein zu schärfen für den Kampf gegen Atom- und anderen Massenvernichtungswaffen.

Elke Kahr

 

Veröffentlicht: 1. August 2012

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