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GVB: Sozialpass statt Tarifdschungel

Stellungnahme zu den Ankündigungen von Verkehrsreferentin Rücker

Sehr reserviert nehmen die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr und Klubobfrau Ina Bergmann die Meldung auf, dass seitens der Grünen daran gedacht wird, die Bus- und Straßenbahntarife nach dem Einkommen zu staffeln.

Elke Kahr: „Auf den ersten Blick sehe ich hier nur einen bürokratischen Mehraufwand und eine stille Tariferhöhung für Durchschnittsverdiener auf die Menschen zukommen.
Es wäre wichtig, sich nicht darüber Gedanken zu machen, wie man von den Leuten mehr Geld holen will, sondern darüber, wie man den Menschen, die darauf angewiesen sind, die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel erleichtern kann. Dazu gehört unser Vorschlag, einen Sozialpass einzuführen, der zum Benützen der Öffis zu einem ermäßigten Tarif berechtigt.“

KPÖ-Klubobfrau Ina Bergmann: „Die Verhandlungen zum Sozialpass sind in den letzten Jahren immer auch daran gescheitert, dass Verkehrsreferentin Rücker sich stets dagegen gesträubt hat, eine Ermäßigung für diese Personengruppe zu akzeptieren“. Es gab mit der früheren Sozialstadträtin Elke Edlinger bereits Verhandlungen zum Thema Sozialpass, die auch GVB-Ermäßigungen umfasst haben. Die Umsetzung ist auch deshalb nicht möglich gewesen, weil die Verkehrsreferentin abgeblockt hat. Der Sozialpass ist bisher immer an den Kosten für den öffentlichen Verkehr gescheitert.“

Die Grazer KPÖ erinnert an ihre Forderung nach einer Nahverkehrsabgabe der Unternehmer zur Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs und hofft darauf, dass in Zukunft bei den Grazer Öffi-Tarifen keine Erhöhungen sondern Senkungen zur Diskussion stehen werden.

3. Februar 2011