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Hausherrenwillkür: Mieter sind verzweifelt

Stadträtin Kahr gibt Hilfestellung (Der neue Grazer)

Mieter sind verzweifelt

Benutzungsbewilligung für Wohnung fehlt! Mieter fordern jetzt vom Vermieter Geld zurück

Das riecht nach Abzocke! Weil sich Mieter in der Gra­zer Berg­stra­ße wegen unhaltbarer Zu­stände rund um die neu er­­­rich­­­teten Mietshäuser an die Baupolizei wandten, belehnte der Bauherr die "Rebellen" sprichwörtlich mit einem Betre­tungsverbot. Zitat des Bauherren­briefes: "Wir verbieten Ihnen, bei der Baupolizei anzu­rufen und über unseren Bau zu sprechen. Sie haben nur eine Woh­nung angemietet, die Außenanlage gehört nicht dazu. Es ist Ihnen auch untersagt, diese zu betreten!"
"Damit dürfen wir weder in die Wohnung gehen noch diese verlassen, da dies nur über die Außenanlage möglich ist", zeigen sich Doris Kie­fer und ihr Le­bensgefährte An­dreas Otte so­wie andere betroffene Mieter verärgert. Überhaupt bestehe für Kinder und Tiere Lebensgefahr, weil Stark­strom­­leitungen ungesichert und frei auf dem Grundstück herumliegen. Auch die Baumaschinen würden bis vor die Eingangstü­re fahren.
Der Bauherr habe zwar die Fer­­tig­stellung bereits für April versprochen, aber derzeit gäbe es noch nicht ein­mal eine Benüt­zungs­bewilligung. Die Baupolizei habe dies auch bestätigt.
Weitere Kritikpunkte: Obwohl erst we­nige Monate eingezogen, sei der Abstellraum im Keller total verschimmelt und feucht. Sämtliches Material, was zwischenzeitlich aufgrund fehlender Kellerabteile gelagert werden musste, sei völlig unbrauchbar geworden. Dafür zahle man für 77 Quadratmeter satte 738 Euro Miete monatlich, die nicht einmal vom Land gefördert werde, weil sie mit sieben Euro pro Quadratmeter bereits über dem förderbaren Höchstrichtsatz liege. Fazit: Betroffene Familien wollen den Vermieter auf Mietrückzahlung klagen!
Unterstützung dafür kommt nun von der Grazer Wohnungsstadträtin Elke Kahr: "Es ist ungeheuerlich, eine so gefähr­liche Wohnungsanlage an die Mieter zu übergeben, die nicht einmal über eine Benutzungsbewilligung verfügt. Wir haben jetzt die Kosten für eine Rechtsvertretung übernommen, damit die betroffenen Mieter zu ihrem Recht kommen!" Und laut Anwalt würden die Chancen außerordentlich gut stehen, dass die Familien zumindest Teile der bisher bezahlten Mieten zurück erhalten.

(Der neue Grazer, 28. 6. 07)

Veröffentlicht: 27. Juni 2007

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