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"Hier spart die Stadt - noch - nicht"

Standard berichtet über Förderungen für Events und über die Kritik von Elke Kahr

Graz - "Ein harter Sparkurs" sei vonnöten, kündete der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl kürzlich entschlossen an. Die Stadt müsse viele Leistungen überdenken. Immerhin: Graz sitzt auf einem Schuldenberg in der Höhe von 1,1 Milliarden Euro - eine höhere Summe als das Jahresbudget (942 Millionen Euro).

Gespart wird in den nächsten Jahren bei der Straßensanierung, bei Schulausbauten, der Kinderbetreuung bis hin zu Ausgaben für Kulturveranstaltungen. Renommierte Kulturinstitutionen wie das Straßentheater-Festival La Strada oder der Jazzsommer bangen bereits um ihren Weiterbestand. Vom Sparkurs nicht betroffen sind die beiden großen Medienkonzerne Mediaprint und Styria. Sie bekamen dieser Tage für ihre Veranstaltungen, die sie in der Stadt organisieren, Subventionen in der Höhe von 350.000 Euro von der Stadtregierung zugesprochen - um rund 60. 000 Euro mehr als noch im Jahr zuvor.

Es sind vorwiegend PR-Veranstaltungen der Medienkonzerne, die von der Stadt großzügig gefördert werden: ein Faschingsumzug der Kleinen Zeitung (22.000 Euro), ein Grazer Businesslauf, Public View-ing, "Bauernsilvester" oder das Stadtfest der Krone (108.000 Euro).

Elke Kahr, Stadträtin der KPÖ, zeigt wenig Verständnis für diese "generöse Subventionspolitik" der finanzschwachen Stadt Graz: Kahr im STANDARD-Gespräch: "Wir müssen auch im Sozialbereich Kürzungen hinnehmen, es wird in den nächsten Jahren ganz schlimm, und dann bekommen die Großen, die es nicht brauchen, derart üppige Förderungen." ( DER STANDARD; Printausgabe, 30.11.2010)

Veröffentlicht: 29. November 2010

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