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„Hinterzimmerpolitik“ im Rathaus löst Kritik aus

Elke Kahr: Wir sind weiter für die Leute da

Das „Schmierentheater“ (Kleine Zeitung) im Grazer Rathaus hat viel Kritik ausgelöst. ÖVP und SPÖ haben die Botschaft der Wahl nicht verstanden.

„Die Wahlverlierer SPÖ und ÖVP haben die Botschaft der Grazerinnen und Grazer nicht verstanden. Sie machen weiter wie bisher. Die KPÖ spielt bei Privatisierungen und automatischen Tariferhöhungen aber nicht mit. Deshalb wird sie von der ÖVP und den Rathauspartnern SPÖ und ÖVP ausgegrenzt. Das zeigte auch die Wahl der Vizebürgermeisterin.“
— Aus dem Gemeinderatsflugblatt der Grazer KPÖ.

„Das eigentliche Trauerspiel lieferten die Gemeinderatsklubs  ab. Alle bis auf die VP beteuerten, sie würden Kahr zur Stellvertreterin machen. Bis dann erst die Dritte „lachte“. Demokratisch? Ja! Aber eigentlich ein unfassbares Schmierentheater in fünf Wahlgängen.“
— Bernd Hecke, Kleine Zeitung, 26. 1. 2013

„Doch auch einige Gemeinderäte verstehen die Welt nicht mehr: Von einer „Farce“ ist die Rede, von einem „abgekarteten Spiel“. Da habe SP-Chefin Schröck ständig betont, sie werde Kahr zur Vizebürgermeisterin wählen, „und dann lässt sie sich selbst nominieren“, schütteln sie den Kopf.
Selbst in der SP gesteht mancher, dass der gesamte Ablauf kein schönes Bild ergeben habe. „Aber wenn du diese Chance nicht ergreifst, dann verzeihen sie dir das in der Partei nie.“

— Michael Saria, Kleine Zeitung, 26. 1. 2013

„Man muss kein Kommunist sein, um zu konstatieren: Die SP hat ihren moralischen Bankrott unterzeichnet“.
— Gerald Richter, Steirerkrone, 26. 1. 2013

„Es tut mir leid für die Leute“
— Elke Kahr

Elke Kahr nimmt ihre Niederlage nach außen gelassen hin: „Es tut mir leid für die vielen Menschen, die mir persönlich und der KPÖ in Graz das Vertrauen gegeben haben. Persönlich empfinde ich es nicht als Tragik, weil es ja natürlich viel wichtiger ist, tagtäglich für die Menschen zu arbeiten, und das kann ich als Stadträtin, in der Funktion in der ich jetzt bin, natürlich genauso gut weitermachen“, sagte Kahr am Freitag.
— ORF-online, 25. 1. 2013

In den Leserforen von Kleine Zeitung, Standard und Presse gibt es eine stürmische Diskussion über das Verhalten von SPÖ und ÖVP bei der Abstimmung im Rathaus.

Auch auf der Facebook-Seite der SPÖ Graz kommt heftige Kritik am taktischen Vorgehen der SPÖ zu Wort. Sogar Bürgermeister Nagl wird auf seiner Facebook-Seite für sein Verhalten kritisiert. Ein User auf der Facebook-Seite von Elke Kahr nennt diese dagegen die „(Vize)Bürgermeisterin der Herzen“.

Veröffentlicht: 26. April 2016

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