Diese Schwachstellen hat die Inklusionsstrategie

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Im Grazer Gemeinderat wird die erste Inklusionsstrategie beschlossen. KPÖ-Gemeinderat Philipp Ulrich kritisiert daran, dass in die Erstellung weder Betreuer:innen noch Menschen mit Lernbehinderungen eingebunden wurden. (Foto: Julia Prassl)

Der zuständige Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) hat zuletzt die erste Grazer Inklusionsstrategie präsentiert, die am 21. September 2023 auch im Gemeinderat beschlossen werden soll.

 „Eine gelingende Inklusionsstrategie liegt uns allen am Herzen, darum sollten auch alle daran beteiligt werden“, forderte KPÖ-Inklusionssprecher Philipp Ulrich bereits im März dieses Jahrs. Damals hatte ihm Hohensinner zugesichert, dass auch Behinderten-Betreuer:innen in die Erstellung der Inklusionsstrategie eingebunden werden (siehe hier). Sein Wort hat Hohensinner aber nicht gehalten.

„Trotz der Zusage im Gemeinderat hat man bei der Erstellung der Inklusionsstrategie auf die Mitarbeit einer ganz wesentlichen Gruppe verzichtet. Nämlich die Menschen, die als Betreuer:innen, Arbeiter:innen und Begleiter:innen Tag für Tag bei den Menschen mit Behinderungen für die Umsetzung der Strategie sorgen sollen“, kritisiert Ulrich.

Dass sich außerdem keine Menschen mit Lernbehinderung im Projektteam befunden haben, ist für ihn ebenso unverständlich: „Mit einer zentralen Gruppe von Betroffenen einfach gar nicht zu reden, ist wenig weitsichtig. Gerade in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Selbstbestimmung wären ihre Erfahrungen wichtig für die Strategie gewesen.“

„Inklusion hätte bedeutet wirklich ALLE miteinzubinden, das hat man hier leider verabsäumt. Dennoch ist eine Inklusionsstrategie mit schlechtem Beteiligungsprozess noch immer besser als gar keine und deshalb wird die KPÖ Graz dem Stück am Donnerstag auch zustimmen“, schließt Ulrich.

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Veröffentlicht: 20. September 2023