Kaltenegger zum Ausgang der EU-Volksabstimmung
Stadtrat Kaltenegger: Nein in Frankreich zeigt Kluft zwischen Parteien und Bevölkerung auf
Der Grazer KPÖ-Stadtrat Ernest Kaltenegger gab am Montag folgende Stellungnahme zum Ausgang der EU-Volksabstimmung in Frankreich ab:
„Der Ausgang der Volksabstimmung in Frankreich zeigt die
große Kluft zwischen der Bevölkerung und den herrschenden Parteien
auf. Eine breite Mehrheit lehnt jenen Verfassungsvertrag ab, der
von den Eliten in den EU-Mitgliedsstaaten ausgehandelt worden
war.
Das könnte nicht nur in Frankreich, sondern auch in Österreich
genauso sein. Deshalb hat man bei uns wohlweislich eine
Volksabstimmung umgangen. Die arbeitenden Menschen haben aber in
diesem Fall ein besseres Gespür als die Herrschenden. Die
EU-Verfassung soll eine Aufrüstungsverpflichtung für alle
Mitgliedstaaten bringen, stellt die österreichischen Neutralität in
Frage und schreibt einen Wirtschaftskurs fest, der den arbeitenden
Menschen alle Lasten aufbürdet.
Dazu kann man eigentlich nur Nein sagen.
Wenn die EU-Spitzen aber auch nach dem deutlichen Ergebnis in Frankreich so weitermachen wie bisher, begeben sie sich auf einen gefährlichen Kurs. Demokratie bedeutet schließlich auch, die Meinung der Bevölkerung zur Kenntnis zu nehmen.
Auch die steirischen Politikerinnen und Politiker haben sich in der Auseinandersetzung um die EU-Verfassung nicht mit Ruhm bedeckt. Zuerst hat man die negativen Seiten dieses Vertragswerkes verschwiegen, dann hat man eine zweifelhafte Jubelpropaganda betrieben. Hoffentlich regen die 15,4 Millionen Menschen, die in Frankreich Nein zu diesem Kurs gesagt haben, auch bei uns zum Nachdenken an“.
Rückfragehinweis: 0316 872 2060
Veröffentlicht: 30. Mai 2005