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KPÖ gegen mehr Geld für City of Design

Gemeinderätin Braunersreuther: „Beschäftigte blieben stets auf der Strecke“

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Die Creative Industries Styria (CIS) soll künftig nicht mehr als eigenständige GmbH sondern als Dienstleisterin einer Geschäftstelle „UNESCO City of Design“ der Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusförderung agieren.

„So sehr wir diesen Schritt begrüßen, dem zugehörigen Antrag im Gemeinderat können wir trotzdem nicht zustimmen“, so die Gemeinderätin und Ausstellungsgestalterin Christine Braunersreuther. Der Grund dafür ist die beabsichtigte Erhöhung des Budgets, die nahezu eine Verdoppelung darstellt – und dies aus den ohnehin sehr knapp bemessenen allgemeinen Haushaltsmitteln der Stadt. Mit ihrer ursprünglichen Ablehnung der Bewerbung um den Titel „City of Design“ wollte die KPÖ die Belastung der Stadt durch hohe Folgekosten vermeiden.

 

Ein weiterer Grund für die Skepsis der KPÖ liegt im bisherigen Umgang mit den Beschäftigten. „Die CIS hat unter dem Geschäftsführer Eberhard Schrempf in der Vergangenheit gezeigt, dass sie alles andere als verantwortungsvoll handelt“, so Braunersreuther. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, wie sie in der Kreativindustrie leider üblich sind, werden durch die CIS sogar noch getoppt durch schlechte Bezahlung und überdies mangelnde Anerkennung derer, die wertvolle Arbeit für die CIS leisten. Der gesamte Auftritt des Designmonats wurde in den vergangenen Jahren von Studierenden des Studiengangs Informationsdesign der FH JOANNEUM unter intensiver Betreuung von Lehrenden gestaltet, und das zu einem Praktikantengehalt in Arbeitswochen mit 80 bis 100 Stunden. „Und dann vergisst Eberhard Schrempf sie sogar noch bei der Eröffnung zu erwähnen“, weiß Braunersreuther, die selbst vor Ort war.

Geld für repräsentative Zwecke war in der Vergangenheit immer da und wird wohl auch in Zukunft sicher in großer Menge ausgegeben werden. Und auch wenn sich die CIS in Zukunft um einzelne Projekte bewerben wird müssen, eine faire Bezahlung der KreativdienstleisterInnen ist damit nicht gesichert.

Veröffentlicht: 4. Juli 2013

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