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„Lehren aus der Geschichte ziehen!“

75 Jahre Reichspogromnacht: Stellungnahme von Elke Kahr

Grazer Synagoge (c) IKG Graz.jpg

„Reichskristallnacht“ nannten die Nazis zynisch ihre Pogrome, die sie in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 veranstalten. Auch in Graz brannte die Synagoge. Dass die Terror-Aktionen kein „spontaner Ausbruch des Volkszorns“, wie von den Nazis behauptet, waren, sondern von langer Hand geplant, ist heute längst erwiesen.

Viele haben zugesehen, „aber Gejubelt hat niemand“, erinnerte sich Willi Gaisch, später lange Jahre Landesobmann der KPÖ Steiermark, der als 16-jähriger vom Augarten aus das wütende Niederbrennen beobachtete. Er wurde als Kommunist und „Halbjude“ selbst von den Faschisten verfolgt.

 

Menschen nicht gegeneinander ausspielen!

„Diese dunklen Seiten der Geschichte dürfen wir nicht vergessen“, sagt die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr. Deshalb hat die KPÖ Steiermark gemeinsam mit Kinderland am heurigen Nationalfeiertag in St. Radegund ein Denkmal für den Widerstandskämpfer, Dichter und Kommunisten Richard Zach enthüllt.

„Aber wir müssen auch die Lehren aus der Geschichte ziehen“, mahnt Kahr: „Wenn heute Menschen gegeneinander ausgespielt werden, dürfen wir das nicht einfach hinnehmen. Die Probleme, die im täglichen Leben im Zusammenleben der Menschen auftreten, haben zumeist soziale Wurzeln.“ Dort gelte es anzusetzen, so die Wohnungsstadträtin. „Viel zu oft werden diese sozialen Probleme aber rassistisch aufgeladen. Genau das trägt aber nicht zu Lösung bei – es verschärft sie nur.“

Veröffentlicht: 9. November 2013

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