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Murkraftwerk: 16.535 Bäume in Gefahr – nicht 700!

Über die „BIG – Bürgerinformation Graz“ wurden falsche Informationen gestreut

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In der jüngsten Ausgabe der städtischen BIG (Bürgerinformation Graz) wurden bewusst falsche Informationen zum geplanten Murkraftwerk in Puntigam gestreut. So war da unter anderem wörtlich zu lesen: Von den Schlägerungen werden rund 700 Stadtbäume (nicht 8.000) betroffen sein, es werden über 2.200 an ihrer Stelle nachgesetzt (BIG, Ausgabe November 2016, S 14). Diese Behauptung hat der Naturschutzbund zum Anlass genommen und in einer einmonatigen Aktion die Bäume, die vom Kraftwerksbau betroffen sein würden, gezählt. Tatsächlich müssten insgesamt 16.535 Bäume gefällt werden, unter ihnen 824 Starkbäume mit einem Umfang von mehr als 150 cm. Dabei sind die zahlreichen Sträucher noch gar nicht mitgezählt.

„Dieser drohende massive Einschnitt in den Naturraum unserer Stadt beweist, dass es mehr als gerechtfertigt gewesen wäre, die Grazerinnen und Grazer nach ihrer Meinung zum Murkraftwerk in Puntigam zu befragen“, betont Bürgermeister-Stellvertreterin Elke Kahr. Ein diesbezüglicher Antrag der KPÖ wurde im September von ÖVP, SPÖ und FPÖ abgelehnt. Selbst mehr als 10.000 gültige Unterschriften für eine Volksbefragung zum Kraftwerk, die die Plattform „Rettet die Mur“ eingereicht hat, haben nicht zu einem Umdenken geführt. „Eine solche Politik von oben herab, wo es überhaupt keine Rolle mehr spielt, was die Leute denken, zeugt von einem bedenklichen Demokratieverständnis“, so Kahr. „Es sind die Grazerinnen und Grazer, die künftig sowohl die finanziellen als auch die ökologischen Folgen des Kraftwerksbaus tragen müssen“, so Kahr.

24. November 2016