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So unrentabel ist das Murkraftwerk

Prestigebau statt effizienter Energiegewinnung

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Wasserkraftwerke an der Mur sind nicht effizient genug. Aber warum baut man ein Murkraftwerk?

Man könnte es „Niedrigwasser“ nennen, was den Pegelstand der Mur derzeit betrifft, oder etwas überspitzter die Mur als „Rinnsal“ deklarieren. Zur Zeit ist Niedrigwasser jahreszeitlich bedingt normal. Doch der Klimawandel mit seinen vielen Hitzetagen im Sommer verstärkt dieses Phänomen auch über den Frühwinter hinaus. „Gewässerökologisch ist das derzeit noch kein Drama, Stromerzeugung mittels Wasserkraft ist jedoch kaum möglich. Die Laufkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf fahren derzeit mit halber Kraft“, so KPÖ-Umweltsprecherin Christine Braunersreuther.

Die benötigte Energie wird in Mellach erzeugt. „Würde das Gaskraftwerk Mellach derzeit nicht mit voller Kraft betrieben werden, wären die Lichter der Weihnachtsbeleutung aus“, so Braunersreuther. Aber nicht nur zur Weihnachtszeit, ist dies der Fall. „Denn kaum bekannt ist die Tatsache, dass das Gaskraftwerk auch im Sommer beinahe jeden Tag im Einsatz war, da die benötigte Energie mit Wasserkraft aufgrund der Hitzetage und Niedrigwasser mit Wasserkraft nicht erzeugt werden kann“, sagt Braunersreuther.

„Statt Kraftwerksgegener_innen zu schikanieren sollte die Regierungskoalition lieber zuhören und ökologisch nachhaltig planen“, empfiehlt Braunersreuther. „Eine derart von Feinstaub belastete Stadt wie Graz braucht Versickerungsflächen und frei fließende Bäche statt betonierte Röhren wie den Speicherkanal und ein relativ sinnloses Stadt-Kraftwerk, um Klima-Extreme abzumildern“, fordert Braunersreuther daher.

Leider sei es jedoch so, dass nach wie vor Prestigeprojekte über ökologische Nachhaltigkeit gestellt werden. Eine Seilbahn, die über ein Landschaftsschutzgebiet führt und für die mindestens 3.600 Bäume gefällt werden müssten, sei die nächste von der Koalitionsmehrheit beschlossene Absurdität in dieser Hinsicht.

Veröffentlicht: 20. Dezember 2018

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